Angespielt: Spellbreak – Erfrischend neues Battle Royale-Gameplay

Erst in der vergangenen Woche veröffentlichte Respawn Entertainment seinen neuen Battle Royale Hit Apex Legends. Am heutigen Dienstag fiel nun die NDA zum nächsten potenziellen Genre Highlight. Es nennt sich Spellbreak und ist von den Entwicklern von Proletariat in ein Fantasy-Setting getaucht worden. Wir durften die aktuelle frühe Alpha-Version des Spiels bereits testen und stellen euch in unserem zugehörigen Angespielt die Grundzüge, Besonderheiten und Potenziale von Spellbreak vor.

Was macht Spellbreak anders?

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Spellbreak bietet uns eine Auswahl aus elf Magieschulen.

Vielen hängt das Battle Royale Genre schon jetzt zum Hals raus. Doch immer weiter steigende Spielerzahlen und immer mehr erfolgreich am Markt etablierte Battle Royale Titel belegen, dass die Nachfrage nach wie vor gegeben ist. Dies nahm sich Proletariat zum Anlass, eine bisher noch nicht bediente Nische zu belegen. So siedelt sich Spellbreak im Fanatasy Setting an und schickt uns als Magier in den Überlebenskampf. Wir wählen aus insgesamt elf Magieschulen zu Spielbeginn zwei aus, in denen wir uns im Spiel verbessern und nach und nach neue Talente freischalten.

Statt mit Gewehren oder Nahkampfwaffen zu kämpfen, schleudern wir uns in der Third-Person-Ansicht Zauber aus verschiedensten Elementen um die Ohren, die vergleichsweise und größtenteils logisch miteinander interagieren. So dürfen wir immer zwei Zauber-Handschuhe gleichzeitig tragen, die verschiedene Elemente wie Gift, Erde, Feuer, Wind, Blitz oder auch Wasser in sich tragen. Pro Element stehen dem Spieler dabei zwei Fähigkeiten zur Verfügung, die sich mit Zaubern aus anderen Magieschulen kombinieren lassen. Stellen wir also eine Feuerwand auf und werfen einen riesigen Felsen hindurch, wird dieser zum brennenden Kometen und explodiert beim Aufprall. Liegen von einem Kampf Wasserpfützen auf dem Boden, können wir diese mit Blitzmagie ganz einfach unter Strom setzen.

Nach dieser Mechanik lassen sich unfassbar viele Kombinationen aus Zaubern und Elementen zusammensetzen, die das Spiel vielseitig und sehr komplex gestalten.

Was ist vergleichbar?

Doch das reicht den Machern aus dem Hause Proletariat noch nicht. Zusätzlich zu den kominierbaren Magieschulen, Zaubern und Talenten kommen Ausrüstungsgegenstände. Vier Stück an der Zahl. Das kommt uns aus anderen Battle Royale Titel bekannt vor, in denen wir Helm, Schutzweste, Rucksack und co. sammeln. Bei Spellbreak heißen die Slots allerdings anders. Hier geht es um Anhänger, Gürtel, Stiefel und Runen. Anders als bei Titeln wie Realm Royale, wo nur die legendären Versionen Sonderfähigkeiten mitbringen, gibt es hier in jedem Ausrüstungsslot verschiedene Optionen und diese wiederum in allen etablierten Seltenheitsstufen.

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Auf dem Testgelände können wir Skillungen, Zauber und Gegenstände ausprobieren. Das ist auch nötig!

So haben wir beispielsweise die Wahl zwischen Schuhwerk, welches unsere Bewegungen leiser oder schneller macht. Besonders ausgefallen ist allerdings die Runenmechanik. Verschiedene Varianten der Runen, die wir in der Spielwelt finden, geben uns verschiedene aktive Fähigkeiten und besitzen meist einen etwas höheren Cooldown. So können wir uns beispielsweise teleportieren, hoch in die Luft fliegen oder Feinde für kurze Zeit durch Strukturen erkennen. Jede Menge Variabilität und gestalterischer Freiraum des eigenen Zauberers sind also auf jeden Fall gegeben. Außerdem besitzen wir vier Inventarfelder, die wir meist mit Tränken befüllen können, die unsere Lebenspunkte und unsere Rüstung über einen kurzen Zeitraum wieder aufladen.

Im Vergleich zu anderen Battle Royale Titeln finden wir in Spellbreak noch etwas schwieriger hinein. Das ist wohlgemerkt unser subjektiver Eindruck. Denn hier müssen wir nicht nur auf die kleiner werdende Zone – die in Spellbreak bislang vergleichsweise wenig Schaden am Spieler verursacht – unsere Gegner, unsere Verbündeten und die ausgerüsteten Waffen konzentrieren, sondern zusätzlich auf die oben aufgeführten Mechaniken und Individualisierungsmöglichkeiten in jeder Runde.

Der Rundenablauf

Doch wie läuft eine typische Runde in Spellbreak ab? Dies könnt ihr zum einen in unserem zugehörigen Angespielt Video sehen, oder nachfolgend lesen.

Bevor wir in die Partie starten, wählen wir zunächst, ob wir einzeln (alle gegen alle) oder im Squad von bis zu vier Zauberern unterwegs sein wollen. Anschließend geht es los. Wir kommen in einen Warteraum, wie wir ihn beispielsweise aus PUBG kennen, und können dort bereits mit herumliegenden Gegenständen und Zaubern experimentieren, bis genug Spieler für den endgültigen Start beisammen sind. Das wichtigste Feature ist allerdings, dass wir uns bereits zu diesem Zeitpunkt unsere zwei Magieschulen wählen können, aus denen wir im Spiel unsere passiven Boni erhalten möchten.

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Zu Spielbeginn wählt sich jeder Zauberer ein Portal als Einstiegsort.

Anschließend springen wir nicht etwa aus einem Heißluftballon über der Karte ab, sondern wählen eins von vielen Portalen, die zufällig auf der Karte verteilt werden. Sobald ein Zauberer eins für sich beansprucht, springt er durch dieses in die Welt und deaktiviert diesen Standpunkt für andere Wartende. Dadurch verteilt sich die Spielerdichte automatisch relativ gleichmäßig und die Konzentration auf einzelne Loot-HotSpots werden vermieden.

Einmal gelandet machen wir uns daran Handschuhe zum Zaubern, Runen für Spezialfähigkeiten, Tränke für Rüstung und vieles mehr zu sammeln. Eine Besonderheit: Auf der Karte werden gelbe Kreise markiert, in denen ihr Skillpunkte für eure Magieschulen bekommen könnt. Diese ersetzen in etwa die Versorgungspakete aus der Luft, wie wir sie aus diversen Genre-Konkurrenten kennen.

Effekt geladene Kämpfe

Im Verlauf des Matches wandern wir dann wie gewohnt mit der Zone, treffen zwangsläufig auf andere Zauberer und liefern uns Effekt gewaltige Duelle mit Feuer, Eis, Blitzen und mehr. Die Kämpfe gestalten sich schnell und Action geladen und bieten durch die Interaktionen der Zauber miteinander eine hohe Dynamik. Manchmal ist es dann sogar etwas schwierig in der eh schon sehr bunten und farbintensiven Welt den Überblick über das zu behalten, was gerade geschieht. Bei heraufbeschworenen Gewittern, Feuerwänden, Wirbelstürmen und herum fliegenden Zauberern haben wir insbesondere in unseren ersten Runden häufig etwas die Orientierung verloren.

Wird ein Zauberer im Kampf besiegt, verteilt sich seine getragene Ausrüstung genau wie in Fortnite rund um seine letzte Position. Diese können wir bei Bedarf plündern, bevor es weitergeht. Nennenswert: Spellbreak besitzt schon jetzt über ein genaues und funktionierendes Zuschauersystem, in welches wir wechseln, sobald unser Charakter ins Gras gebissen hat. Wir können anderen Zauberern über die Schulter schauen und sogar deren Ausrüstung und Magieschulen betrachten.

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Bei den Effekt geladenen Kämpfen fällt es teils schwer alles im Blick zu behalten.

Der Zauberer, der am Ende noch steht, gewinnt die Runde. Ein Belohnungs- oder Fortschrittssystem fehlte leider zum Zeitpunkt unseres Tests noch komplett. Es dürfte jedoch nur eine Frage der Zeit sein, bis dieses implementiert wird.

Zusammenfassung

Spellbreak bedient mit seinem Fantasy-Setting ohne Frage eine Lücke im Battle Royale Genre. Die Spielwelt ist bunt und die Grafik sehr im Comic-Stil gehalten. Die gestalterischen Möglichkeiten, die wir in jeder Runde neu frei kombinieren können, bieten zwar einen hohen Wert der Wiederspielbarkeit, machen das Spiel allerdings gerade zu Beginn auch sehr komplex und unübersichtlich. Es gibt zwar ein Testgelände, auf dem wir uns außerhalb der eigentlichen Gefechte ausprobieren können, jedoch dauert es auch dort lange, sich mit allen Magieschulen, offensiven Varianten, Zauber-Interaktionen, Runen und Ausrüstungsgegenständen vertraut zu machen.

Im Spiel hat uns von Beginn an das Movement überzeugt. Mit diversen Möglichkeiten unsere Mobilität weiter zu steigern und dem von Anfang an verfügbaren Optionen des Sprintens und des Doppelsprungs bewegen wir uns flott über die Karte und hüpfen auf Burgruinen herum, um an etwas schwerer zu erreichende Gegenstände heranzukommen.

Weiterhin ist auch der funktionierende Zuschauermodus positiv hervorzuheben, der bei bereits längst erschienenen Titeln des Genres teils noch nicht gut funktioniert oder sogar noch komplett fehlt. Doch wir haben – unter Vorbehalt des frühen Stadiums des Titels – auch einige Kritikpunkte anzubringen. So gibt es beispielsweise noch keine „Killcam“, die uns die letzten Sekunden vor unserem Ableben aus der Sicht unseres Feindes zeigt, bevor wir in den Spectator-Modus wechseln. Diese wäre in vielen Situationen jedoch durchaus interessant gewesen.

Außerdem haben wir vor Beginn des Matches teils recht lange Wartezeiten in Kauf nehmen müssen, bevor ein volles Match zustande kam. Mit zwei bis drei Minuten war die Phase bis zum Spielbeginn zwar noch überschaubar, jedoch trotzdem etwas nervig. Auch das sollte sich mit dem Zugang weiterer Spieler wesentlich besser gestalten. Immerhin handelt es sich bislang um eine geschlossene Gruppe von eingeladenen Testern.

Auch das fehlende Belohnungs- und Fortschrittssystem ist derzeit logischerweise noch ein negativer Aspekt, der auch die Langzeitmotivation momentan in Grenzen hält. Dieser Punkt sollte sich ebenfalls zu einem etwas späteren Zeitpunkt der Entwicklung erübrigen.

Fazit

Spellbreak bietet ein abwechslungsreiches und neuartiges Gameplay im Battle Royale Genre. Es wird seine Nische angemessen ausfüllen und bietet schon jetzt solides, spaßiges und funktionierendes Spielgeschehen. Ob es den „Großen“ wie beispielsweise Fortnite, PUBG oder neuerdings ja auch Apex Legends Konkurrenz machen wird, bleibt abzuwarten. Wer mit dem Fantasy-Setting etwas anfangen kann, sollte aber definitiv mal einen Blick wagen.

Das Spellbreak Angespielt im Gameplay Video:

Mehr dazu:

Angespielt: Apex Legends – Ein neuer Stern am Battle Royale Himmel?

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Jonas Walter
Jonas Walterhttps://www.gaming-grounds.de/
Jonas 'Syncerus' Walter ist seit 2010 im E-Sport-Journalismus aktiv. Nach Beteiligungen an diversen E-Sport-Projekten im redaktionellen Bereich wie MaseTV, ESC Gaming oder Team Vertex ist Gaming-Grounds.de nun die erste eigene Konzeption. Diese hat die Vision aktuell relevante Themen aus dem Gaming- und E-Sport-Bereich aufzugreifen und für Videospielbegeisterte an einem Ort zu konzentrieren.
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