Angespielt: Blazing Chrome – Gelungene Koop-Retro-Action

Mit Blazing Chrome hat der brasilianische Entwickler JoyMasher (bekannt für die ebenfalls retro angehauchten Titel Oniken und Odallus) vor kurzem eine wahre Hommage an die vergangenen Actiongames aus der 16-Bit-Ära veröffentlicht. Wie das damals gerade auf dem SNES sehr beliebte Contra 3 (The Alien Wars) handelt es sich bei Blazing Chrome auch um einen beinharten Plattformer des Shoot-’em-up Genres. Veröffentlicht wird das Spiel unter dem Publisher The Arcade Crew.

Darum geht es in Blazing Chrome

Bei Blazing Chrome (zu deutsch: Flammender Chrom) ist der Name Programm. In einer dystopischen Zukunft irgendwann im 22. Jahrhundert wurde die Menschheit beinahe komplett durch die an die Macht geratenen Maschinen (Kampfroboter, von den Menschen verächtlich „Toaster“ genannt) ausgerottet (Terminator lässt grüßen). In einem letzten Aufbäumen schicken die menschlichen Rebellen die beiden Kämpfer Marva und Doyle in eine finale Mission gegen die mechanische Übermacht. Marva ist eine menschliche Widerstandskämpferin, Doyle hingegen ein konvertierter „Toaster“.

So wird gespielt

In Blazing Chrome steuert man die beiden Protagonisten entweder mit Tastatur oder Gamepad durch Level in der Seitenansicht. Diese bestehen aus zerstückelten Beton- und Stahlruinen. Gespickt ist die post-apokalyptische Landschaft mit Heerscharen von Roboter-Kämpfern in klein und groß.

Als Einzelspieler übernimmt man die Rolle eines der beiden Kämpfer und muss sich gegen die gegnerische Übermacht behaupten. Dabei stehen einem verschiedene Waffen zur Verfügung, die sich nach dem Aufsammeln durchwechseln lassen. Außerdem helfen Power-Ups beim Überleben.

Während man sich mit dem Verlauf der Stage durch Laufen, Springen und Ducken weiter nach vorne arbeitet, kann man zusätzlich in 8 verschiedene Richtungen schießen. Nach der ersten Stage kann man auf einer Karte drei verschiedene Gebiete zum Spielen auswählen. Innerhalb der Level stößt man immer wieder auf große Bossgegner.

Blazing Chrome 2019 07 19 00 57 13 34 00 02 05 27
Der Schwierigkeitsgrad lässt sich an das eigene Vermögen anpassen.

Je nach gewähltem Schwierigkeitsgrad entpuppt sich Blazing Chrome als anspruchsvoller, teilweise brettharter Action-Titel. Bei jedem Treffer verliert der Spieler eins von fünf Leben. Bei jedem Tod fällt man an den letzten Kontrollpunkt zurück. Immerhin: Diese sind erfreulich häufig gesetzt, so kann man sich Stück für Stück weiter durch den Level kämpfen. Sind alle 5 Leben verbraucht heißt es Game Over – zum Glück gibt es im leichteren Modus noch die Möglichkeit neun Mal mit fünf weiteren Leben fortzusetzen. Während der ganzen Zeit läuft munter ein Highscore-Zähler in der Ecke mit (Steam Bestenlisten können hier ein großer Anreiz sein).

Für Abwechslung neben dem Run’and’Gun Gameplay sorgen Motorrad- und Jetpack-Sequenzen. Außerdem gibt es einen Mecha-Anzug, der als feuerstarker Schutz dient. Die Bosskämpfe gestalten sich sehr episch mit vielen Bullet Hell Elementen.

Blazing Chrome Trailer

Gemeinsam stark

Das Spiel ist vollkommen auf Koop ausgelegt (lokal). So kann ein weiterer Spieler den zweiten Charakter übernehmen. Gemeinsam fühlt man sich gegen die Gegnermassen etwas weniger verloren und kann auch gegen die Bosse bessere Strategien erarbeiten. Die Figuren spielen sich relativ ähnlich, das Zusammenspiel macht dennoch sehr viel Laune.

Authentische Retro-Action

Während Blazing Chrome ein eher klassisches Gameplay bietet, welches auch sehr ordentlich funktioniert, ist es besonders die Aufmachung des Games, die man sehr positiv hervorheben muss. Das Spiel bietet einen derartigen Retrocharme, dass es eine wahre Freude ist. Das fängt beim Vorspann an, geht über Lowbit-Sprachsamples bis hin zu einem Röhrenfernseherfilter (CRT, Kissenverzerrung, Interlaced, Blur), den man über die Optionen einschalten kann. Die Grafik ist ganz an die 16-Bit Zeit angelehnt und bietet feine Pixel-Art.

Selbst der Ankündigungstrailer steckt voller Retro-Bezüge:

Fazit

Blazing Chrome ist eine gelungene Hommage an eine glorreiche Spiele-Ära. Doch dabei kommen nicht nur warme Erinnerungen hoch, das Spiel schafft es auch als eigenständiges Produkt zu überzeugen. Die wirklich liebevolle Umsetzung (Grafik, Sound, Musik) und die vielen charmanten Details veredeln Blazing Chrome zu einem auch heute noch, trotz des alten Spielprinzipes, sehr gut spielbaren Titel.

Die Spielzeit beträgt für den ersten Durchlauf je nach Schwierigkeitsgrad beziehungsweise eigenem Vermögen nur wenige Stunden. Allerdings liegt die Wiederspielbarkeit diesem Genre im Blut: Mit jedem Durchlauf einen besseren Run, die gleich positionierten Gegner noch ein wenig schneller ausschalten und dabei bloß nicht erwischen lassen – die Highscore wird mit jedem Versuch höher. Im Koop-Modus macht Blazing Chrome besonders viel Spaß, eine klare Empfehlung.

Blazin Chrome kaufen

Das Spiel gibt es auf Steam aktuell für 16,99 Euro. Es ist auch für PS4, Switch and XBox One erschienen.

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Alexander Panknin
Alexander Pankninhttps://www.gaming-grounds.de/
1985 geboren. Mit Doom, Quake und SNES aufgewachsen. War selbst in der Indiegames-Szene aktiv und schreibt nun auf gaming-grounds.de über seine große Leidenschaft: Videospiele.
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