Rainbow Six: Skandal-Entscheidung gegen Ex-eUnited Spieler?

Es ist mal wieder soweit – Ubisofts E-Sport Abteilung zieht den Unmut der Community auf sich, indem sie kurz vor dem nordamerikanischen November Major ein komplettes Line-Up für etwas bestraft, das sie nicht beeinflussen konnten.

Das ist passiert: Die nordamerikanische Organisation eUnited entschied sich, das eigene Roster, welches die vergangene 2020er Saison auf dem siebten Platz der Northamerican League beendete, aus finanziellen Gründen freizustellen. Diese
Entscheidung liegt – nach Angaben der Organisation – den Umständen zugrunde, dass eUnited nicht Teil des R6 Share Programms (ehemals Pilotprogram) war, zu wenig Turniere mit einem lohnenswerten Preispool in Rainbow Six ausgetragen werden und sie deshalb durch die wirtschaftlichen Folgen der Covid-19 Pandemie keine fortführende Zahlung der Gehälter garantieren konnten.

Diese Entscheidung verkündete die Organisation am 30. Oktober 2020.

Keine namhaften Organisation? – Keine Zukunft in der Liga!

Soweit war alles akzeptabel, da eUnited dem Team versprach, dass in Zusammenarbeit mit Ubisoft eine neue Organisation für das Roster gefunden werden sollte. Diesen Plan änderte Ubisoft scheinbar im Stillen und verkündete mittels eines via Twitter veröffentlichten Schreibens, dass eine Organisation für die Teilnahme an der kommenden Northamerican League Saison 2021 zwingend erforderlich sei.

Besitzen Spieler keine Organisation, die im Hintergrund die Checks ausstellt, dann dürfen sie nicht in der höchsten Liga partizipieren. Da die ehemaligen Spieler von eUnited aktuell noch auf der Suche nach einer Organisation sind, entschied Ubisoft, dass das Line-Up unabwendbar und unabhängig von der spielerischen und sportlichen Leistung den letzten Platz der Liga einnehmen und automatisch relegiert wird, wodurch das letztplatzierte Team von Tempo Storm den direkten Abstiegsplatz verlässt.

Außerdem, so heißt es in dem Schreiben, führt Ubisoft mit dem Challenger League Team „RentFree“ Bestrebungen durch, die bezwecken sollen, dass sie eUniteds Platz in der Liga einnehmen. Diese Entscheidung birgt einen äußert schlecht gehandhabten Umgang mit der Situation der Ex-eUnited Spieler, da „RentFree“ nach dem aktuellen Stand ein ebenfalls organisationsloses Team ist.

Es soll also ein Team ohne Eigenverschulden aus der Liga geworfen werden, da dieses kein Teil einer Organisation ist, während die Spieler von einem Team, das ebenfalls ohne Organisation ist, ersetzt werden sollen. Für die Betroffenen bedeutet das, dass sie mindestens ein Jahr lang nicht in der NAL antreten, sie über keine Gehalt zahlende Organisation verfügen, dass sie wegen der ausfallenden Teilnahme wahrscheinlich keine neue Organisation finden werden, sie sich außerdem neu in der Challenger League bzw. zuvor in der Qualifikation für diese beweisen müssen sowie zu guter Letzt in dieser ganzen Zeit finanziell auf dem Trockenen sitzen, was Einnahmen aus dem professionellen E-Sportler Dasein betrifft.

Missglückte Kommunikation – Rausschmiss via Twitter

Zu allem Überfluss erfuhren die Ex-eUnited Mitglieder, wie deren Coach Matthew ‚meepeY‘ Sharples auf Twitter verkündete, von jenem Schicksal erst durch Ubisofts via Twitter veröffentlichtem Schreiben.

Found out via twitter.

Hahahahahaha. Okay. https://t.co/8Z9SwOJqg1

— meepeY (@meepeY_R6) November 11, 2020

Einen ganz bitteren Beigeschmack bekommt das Ganze zusätzlich dadurch, dass Ubisoft dies zum wiederholten Mal getan hat. Selbiges widerfuhr dieses Jahr bereits den ehemaligen Spielern von Evil Geniuses und Luminosity Gaming. Die Organisationen verließen den E-Sport von Rainbow Six Siege und die Spieler wurden aus der Liga entfernt.

Auch hier wurde Ubisoft eine äußert schlechte Kommunikation mit den Organisationen und den Spielern vorgeworfen. Damals erhielten die Susquehanna Soniqs und Disrupt Gaming (DG) die freigewordenen Plätze in der höchsten Spielklasse, ohne dass sie sich dafür sportlich qualifizieren mussten.

Die Challenger League, welche zum besagten Zeitpunkt lief, brachte wegen jener Entscheidung keinen Aufsteiger hervor. Dazu kam, dass DG und die Soniqs freie Auswahl bei der Zusammenstellung der Teams erhielten. Ganz besonders bitter trifft es Richie ‚Rexen‘ Coronado, der sowohl bei Luminosity Gaming als auch bei eUnited von Ubisoft bestraft wurde.

Unmut in Profiszene und Community

Bereits wenige Minuten nachdem Ubisoft das besagte Schreiben auf Twitter postete, begann sich die Szene darüber zu beschweren und ihren Unmut zu äußern. Nahezu jedes Mitglied der Community, welches von dem Vorfall und der zugehörigen Entscheidung las, twitterte negativ konnotierte Antworten und Aussagen zu Ubisofts Verhalten.

Wir bieten euch eine kleine Auswahl an Reaktionen bekannter Persönlichkeiten der Rainbow Six Siege E-Sport Szene.

So let me get this right

7th place team is auto relegated because they don't have an org

8th place team (who have a big org) and should have played relegations are now safe

CL team are promoted despite the fact they don't have an org?

How does this make any sense???????? https://t.co/OMnFiDQPDU

— Jack ‘Fresh’ Allen (@FreshOnDesk) November 11, 2020

The fact that a team can lose their spot bc they don’t have an org is the dumbest thing ever. Either have actual franchising or stop this nonsense, you can’t have it both ways. https://t.co/rJLl0iNIKN

— KingGeorge (@KingGeorge) November 11, 2020

Being upset is an understatement after reading that statement. This could have been an opportunity to explore other options & show our scene that we can provide for those left unfortunate in our esports ecosystem.

I'm embarrassed that this has happened in our scene.

— Velly (@VellyCardwell) November 11, 2020

The handling of the eUnited situation is disappointing and embarrassing. The players, staff, and League deserves better.

— Parker Mackay (@INTERRO) November 11, 2020

Wait the spot belongs to the org and the org left, so the players can't stay in PL without an org even though they earned their spot? Meanwhile you're giving the spot to a CL team that doesn't even have an org?

Am I dumb or can someone help me understand this?

— Anne Munition (@AnneMunition) November 11, 2020

Gonna add this clip from @suprSeth to the tweet as it’s needed clarification. EU can still retain their spot if they get an org (I guess before rent free does?!). https://t.co/S3Gt7IhzPU

— John Mullen \ BLU (@blucasts) November 11, 2020

Last thing. People are gonna assume this is the whole Ubisoft, that this is the decisions of the whole R6 Dev team or even Esport team. And I am pretty sure it’s not. And they’re gonna take the whole blame because of those absurd NAL decisions.
Please, reconsider.

— Panix (@PanixR6) November 11, 2020

My heart goes out to the players and staff… I can’t even imagine how angry and upset I would feel. This is not people’s jobs at stake: this is their career and their lives.

Shocking, and unacceptable. https://t.co/3dXGh0w1Fs

— G2 Doki (@Doki_R6) November 12, 2020

but sir… it is not April 1st https://t.co/RvTZZxp3xn

— Pengu (@Pengu) November 11, 2020

Let's just put it out there plain and simple: Ubisoft does not know how to run an esports program. Rosters are losing their rightful pro league spot left and right and they can't do anything about it. What an absolute joke. This is truly what is killing Rainbow 6 esports: Ubisoft

— Gotcha (@GotchaR6) November 11, 2020

Das offizielle Schreiben findet ihr auch hier noch einmal zum selbst Nachlesen:

https://www.ubisoft.com/en-us/esports/rainbow-six/siege/news-updates/3Y1MqhRqni45ovQ0IceLyB/update-regarding-the-rainbow-six-us-division-teams 


Über Rainbow Six Siege

Wer nicht auf schnelles, hektisches und teils chaotisches Gameplay steht, ist im Taktik-Shooter Tom Clancy’s Rainbow Six Siege genau richtig. Entwickler Ubisoft Montreal und Publisher Ubisoft bieten auf dem PC, der PlayStation 4 und Xbox One einen sehr balancierten und sich stetig weiterentwickelnden E-Sport-Titel mit einzigartigen Mechaniken an, der jährlich mit dem großen „Six Invitational“ seinen Höhepunkt findet.

Auch interessant:
Dariusz Müller
Dariusz Müllerhttps://www.gaming-grounds.de/
Dariusz Müller ist frei schreibender Journalist, E-Sport begeistert, leidenschaftlicher Gamer und seit Februar 2020 als Gastautor bei Gaming-Grounds.de aktiv. Das Schreiben bei GG hilft dem jungen Autor Erfahrungen in der Branche zu sammeln und Reputation zu gewinnen, Feedback zu erhalten und den eigenen Weg zu ebnen. Des Weiteren verfolgt er das Ziel, mittels sportjournalistischer Artikel über den E-Sport und dessen Events, dabei zu helfen, dass jener Sport zukünftig von der breiten Masse als solcher anerkannt und akzeptiert wird. Zusätzlich ist Dariusz als Taktik-Coach in dem E-Sport Titel Rainbow Six Siege tätig.
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
0 Kommentare
Inline Feedbacks
Zeige alle Kommentare
- Werbung -spot_img

Letzte Artikel:

Besonders beliebt:

- Werbung -spot_img
StartArtikelRainbow Six: Skandal-Entscheidung gegen Ex-eUnited Spieler?
Cookie Consent mit Real Cookie Banner