Spielerzahlen sinken – CS:GO auf dem absteigenden Ast?

Erst im März 2020 berichteten wir über einen großen Meilenstein für den FPS Veteranen Counter-Strike: Global Offensive von Valve. Mitte des dritten Monats im Jahr 2020 knackte der überaus berühmte Shooter die magische Marke von einer Million gleichzeitiger Spieler. Auch die durchschnittliche Zahl der Nutzer stieg zu diesem Zeitpunkt – trotz des stolzen Alters von mittlerweile fast acht Jahren – weiter an.

Dafür verantwortlich zeigten sich verschiedene Strategien und Aspekte, die wir euch in unserem zugehörigen Beitrag näher brachten. Unter anderem wirkte sich selbstverständlich die Umstellung auf ein Free-2-Play Modell sehr positiv auf die Spielerzahlen aus.

Ein Knick durch VALORANT

Wenig später folgte Riot Games Ankündigung des baldigen Releases von VALORANT, dem neuen First-Person-Shooter aus dem Hause der League of Legends Entwickler. Das Spiel schlägt in eine Kerbe, die diverse Fans unterschiedlicher bereits am Markt etablierter Shooter-Größen anzieht.

Mit Gameplay, welches sehr an Counter-Strike erinnert, charmant-bunter Comic-Optik wie in Overwatch sowie verschiedenen Charakteren und Fähigkeiten wie in Rainbow Six Siege setzt sich VALORANT in die Mitte des Interesses. Dies machte sich direkt zum Release am 2. Juni 2020 deutlich in den Statistiken zu den Spielerzahlen in CS:GO bemerkbar.

Nach einem neuen Rekord in der Counter-Strike Geschichte von 1.305.714 gleichzeitigen Spielern am 13. April 2020 nahm die Talfahrt ziemlich schnell Fahrt auf. Dies ist genau der Zeitpunkt, an dem VALORANT langsam begann, an Interesse zu gewinnen. Nicht zuletzt durch die Übertragungen der Closed Beta bei großen Streamern, sondern auch durch die möglichen Drops, die Zuschauer selbst die Chance boten, schon vor vielen anderen ins heiß ersehnte Spiel hineinzuschauen.

Konnte CS:GO – nimmt man die Plattform Steam Charts als Grundlage für die Analyse – am 1. Juni noch etwa eine Million gleichzeitige Spieler vermelden, fiel diese Zahl am Tag der Veröffentlichung von VALORANT noch einmal schlagartig auf etwas unter 900.000.

Quelle: Steam Charts (steamcharts.com)
Quelle: Steam Charts (steamcharts.com)

Selbstverständlich lässt sich nicht zweifelsfrei belegen, dass die Spieler direkt von Counter-Strike zu VALORANT wechselten, naheliegend ist es, betrachtet man die Entwicklung und passenden Daten genau, aber schon. Die Frage, die sich nun stellt: Wie sehr beeinflusst der Abgang von nun insgesamt zirka einer halben Million Spieler die CS:GO Community, Valve und das Spiel an sich?

Wie reagiert Valve?

Sicherlich schmerzt es auch Valve zu sehen, dass man nach der tollen Entwicklung der vergangenen Jahre und insbesondere Monate, seit April 2020 in einen Abwärtstrend geraten ist. Dennoch ist die momentane Zahl von zirka 850.000 gleichzeitigen Spielern noch immer eine extrem hohe. Viele andere Shooter (und Online-Games im Allgemeinen) würden sich über diese Statistik wohl eher nicht beklagen. Dennoch: Valve könnte durch den Druck und die Konkurrenz am Markt dazu gedrängt werden, selbst Maßnahmen zu ergreifen, um die Abwanderung von immer mehr Spielern zu verlangsamen oder sogar wieder in eine positive Entwicklung zu drehen.

Obwohl sich der Spielerrückgang in den vergangenen Wochen schon wieder etwas verlangsamte, soll sich dieser sicherlich nicht längerfristig fortsetzen. Ob und gegebenenfalls welche Trümpfe die Verantwortlichen hinter Counter-Strike aus dem Ärmel ziehen, ist schwer zu sagen. Auch ob grundlegende Veränderung dem kompetitiv ausgelegten FPS überhaupt gut tut, ist fraglich. Schließlich war genau die große Konstante in den vergangenen Jahren immer ein Erfolgsrezept.

Counter-Strike: Global Offensive Spieler wissen, woran sie sind. Änderungen gibt es hier durch Patches von Zeit zu Zeit nur minimal. Das Konzept, Strategien, Organisation und Möglichkeiten sind nahezu perfekt aufeinander abgestimmt. Kann nun also überhaupt etwas getan werden, um Spieler noch  effektiver an das eigene Spiel zu binden? Oder ist Valve überhaupt nicht daran gelegen, die Spielerzahlen wieder auf das Niveau eines Monats Februar 2020 zu heben?

Auswirkungen auf die E-Sport-Szene

Der Popularität von Counter-Strike tut der Abgang von Spielern, selbst in einer solchen Menge, sicherlich keinen Abbruch. Das Spiel und Franchise erfreut sich nach wie vor extremer Beliebtheit, insbesondere als Markt-Standard und Größe im kompetitiven E-Sport. Jedes Jahr füllen die Major Events Hallen auf der ganzen Welt – und dies wird bis auf weiteres auch so bleiben (oder wieder so werden, nachdem die Corona-Pandemie überstanden ist).

Wie man so schön sagt: Konkurrenz belebt das Geschäft. Jedenfalls, wenn Valve sich dazu angehalten fühlt, den nun zweifelsfrei bestehenden Kampf anzunehmen. VALORANT wird ebenfalls eine große Zukunft im internationalen E-Sport-Markt prophezeit, erste Turniere sprießen in unterschiedlichen Größen aus dem Boden.

Ob dort allerdings durch einen weiteren großen Titel im Genre, insbesondere im Bezug auf Besucherzahlen bei Offline-Events, wirklich Druck auf IEM, StarLadder, DreamHack und Co. entsteht, bleibt abzuwarten.

Über Counter-Strike: Global Offensive

Counter-Strike bietet als einer der konstantesten kompetitiven Shooter auch mit Global Offensive wieder einen der relevantesten E-Sport Titel im Genre. Mit etlichen Ligen und Mega-Events begeistert Valve erneut die gesamte Shooter Szene und erfreut sich nach wie vor einer riesigen Community. CS:GO ist auch nach Jahren noch mehr als ein solider Standard in den E-Sports und stellte erst im Februar 2020 wieder einen neuen Rekord in Bezug auf gleichzeitige Spieler auf.

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Jonas Walter
Jonas Walterhttps://www.gaming-grounds.de/
Jonas 'Syncerus' Walter ist seit 2010 im E-Sport-Journalismus aktiv. Nach Beteiligungen an diversen E-Sport-Projekten im redaktionellen Bereich wie MaseTV, ESC Gaming oder Team Vertex ist Gaming-Grounds.de nun die erste eigene Konzeption. Diese hat die Vision aktuell relevante Themen aus dem Gaming- und E-Sport-Bereich aufzugreifen und für Videospielbegeisterte an einem Ort zu konzentrieren.
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