Wie finde ich meine Stärken (in der Games-Branche)?

Adam Pawlowski beschäftigt sich für euch mit der Frage: Wie finde ich meine Stärken (in der Games-Branche)? Das Interesse an einem Einstieg ist groß, doch welche Wege kann man gehen und welche Fragen sind im Vorfeld sinnvoll?


Wenn es darum geht, in der Welt der Gaming-Branche Fuß zu fassen, hören wir allzu oft: „Mach doch das was dich interessiert, finde deine Leidenschaft und los!“. E-Sportler, Spiele-Programmierer, Game-Designer, Gaming-Content-Creator auf YouTube oder Twitch, oder doch Spiele-Journalist.

Du hast im Lotto gewonnen, wenn dass was dich interessiert auch gleichermaßen deinen persönlichen Stärken entspricht. Aber was ist, wenn wir nicht wissen, was unsere Stärken sind? Glaubt mir, wenige Leute können sofort genau sagen, was ihre Stärken sind. In diesem Beitrag gebe ich vier Tipps, wie wir unsere Stärken besser erkennen können. In diesem Beitrag widme ich mich vier Ideen, die euch dabei helfen, die eigenen Stärken besser zu erkennen.

Feedback

Die einfachste und schnellste Methode ist, sich Feedback von anderen zu einzuholen. Feedback einzuholen ist nicht immer einfach, man muss zunächst über den eigenen Schatten springen, denn nicht jeder kann mit konstruktivem Feedback umgehen. Außerdem muss man Leute finden, die in der Lage sind, dieses konstruktive und ehrliche Feedback zu geben.

Sei für jedes Feedback dankbar und verstehe es als Chance dich zu verbessern. Ein ganz klarer Hinweis zum Feedback: Du musst nicht jeden Vorschlag in die Tat umsetzen. Denn es ist immer nur eine Anregung zum Nachdenken. Wenn es dir nach offenerer Betrachtung nicht weiterhilft, ist es auch okay.

Um das beste Feedback zu bekommen empfehle ich, deinen Umkreis in drei Gruppen zu unterteilen und jeweils ein bis zwei Personen daraus nach deinen Stärken und Schwächen zu befragen:

  1. Menschen die dir persönlich sehr Nahe stehen
  2. Menschen die du magst, welche aber grundsätzlich einen anderen Lifestyle als du haben
  3. Menschen, mit denen du professionell zusammenarbeitest

So hast du die Chance einen Blick aus verschiedenen Perspektiven zu bekommen.

Experimente

Jetzt kommt etwas leicht abgedroschenes:

„You can’t connect the dots looking forward, you can only connect them looking backwards … If you haven’t found it yet, keep looking. Don’t settle“.

Das sagte Steve Jobs vor einer Gruppe von Universitäts-Absolventen.

Bevor man Dinge nicht selbst ausprobiert hat, kann man sich dessen nicht gewiss sein. Theoretisches Wissen über Dinge, zeigen noch nicht, ob wir tatsächlich auch gut in der Praxis sind. Das findet man nur heraus, wenn man die Dinge auch mal macht. Versuche so viele verschiedene Dinge aus, um dich Stück für Stück dem anzunähern, was wirklich deine Stärken sind.

Wichtig ist hierbei, dass man seine Komfort-Zone verlässt und auch mal Dinge tut, die auf den ersten Blick nicht die naheliegendsten oder einfachsten sind. Stöbere im Internet, ließ Bücher zu den verschiedensten Themen und lasse dich von neuen Gedanken anregen. Es wird sich dann sehr bald in der Praxis herausstellen, ob euch zum Beispiel das Programmieren, das Schreiben von Texten oder eben etwas völlig Anderes liegt.

Erfahrung

Dies ist meine Lieblingskategorie. Viele Menschen wollen direkt eine Antwort auf Ihre Fragen haben. Sie wollen jetzt wissen, was ihre Stärken sind. Doch wie wir Menschen von Tag zu Tag altern, entwickeln sich auch unsere Stärken und unser Verständnis über unsere Stärken von Tag zu Tag weiter. Jeder Tag in unserem Leben bietet uns die Möglichkeit ein kleines Stückchen über uns zu lernen. Sei es, weil wir einen Vortrag in der Schule gehalten und sehr gutes Feedback dazu bekommen haben, oder wenn wir gemerkt haben, dass es uns extrem angetrieben hat, beim Staffellauf Erstplatzierter zu sein. So kann das eher darauf deuten, dass ihr der geborene Content-Creator seid oder doch eher euch im E-Sport messen wollt.

Unsere Handlungen, unsere Motivationen, die Reaktionen darauf, verteilt über die vergangenen Jahre, so klein sie auch sein mögen, sind ein Indiz dafür, was uns ausmacht. Taucht ein in euer Gedächtnis und erinnert euch an eure intensivsten Erfahrungen. Warum waren diese Erfahrungen so intensiv, wie habt ihr gehandelt, zu was hat das geführt?

Häufig versteckt sich da ein Hinweis auf eure Stärken oder Schwächen. Man muss nur tief genug graben. Und wenn ihr der Meinung seid, noch nicht genügend solcher Erfahrungen gemacht zu haben, dann seid nicht verzweifelt. Dies ist ein Prozess, der uns ein Leben lang begleitet – hier ist Geduld gefragt.

Methoden zur Selbstanalyse

Eine hilfreiche Idee gibt es aber doch noch. Um besser zu verstehen welche Stärken wir haben, hilft es auch zu verstehen, wie wir denken und wie wir gestrickt sind. Dabei kann ein persönlicher Coach helfen, aber auch das Internet. Denn das Internet bietet dutzende Methoden, die wir an uns ausprobieren können. Der methodische Ansatz ist sehr analytisch und man kann recht schnell zu Grundlegenden Erkenntnissen kommen. Je nach verwendeter Methode können wir unterschiedliche Areale unserer Persönlichkeit hinterfragen und so, Stück für Stück das Puzzle unserer Stärken füllen.

Doch sollte man hier nicht zu viel Erwarten, denn die Fähigkeit der Selbstreflexion ist auch beim methodischen Ansatz vorausgesetzt und es handelt sich hier um sehr rudimentäre Persönlichkeitsmerkmale, die auf den ersten Blick vielleicht nicht den erhofften Schluss auf die eine gewünschte Stärke bringen. Doch denkt daran, Selbsterkenntnis ist kein Schalter, den man Umlegt, es ist eine Verkettung vieler kleiner „Aha“-Effekte.

So hilft uns das „Whole-Brain-Modell“ zu verstehen, welchem Typus unsere Art des Denkens entspricht. Seid ihr eher abstrakt, realistisch, konkret oder doch eher intuitiv unterwegs? Oder aber die Frage nach deinen inneren Antreibern, welche dir dabei helfen zu erkennen, welche Zwänge deine Persönlichkeit verfolgt (sei stark, sei perfekt, mache es allen recht, beeil dich, streng dich an).

Es gibt viele verschiedener Methoden da draußen und an dieser Stelle möchte ich nicht tiefer auf eine spezielle Methode eingehen, nur einen Hinweis auf ihre Existenz geben.

Fazit

Unsere Entscheidung in welche Richtung wir uns entwickeln können, hängt zuerst einmal von unseren ehrlichen Interessen ab. Wenn wir Dinge gerne tun, liegt es nahe, dass wir früher oder später auch besser darin werden. Andersherum machen uns Dinge von Anfang an mehr Spaß, in denen wir scheinbar ein Grund-Talent mitbringen.

Die Balance liegt hier Mal wieder in der Mitte. Wenn wir es schaffen herauszufinden was unsere Stärken sind und wir es dann auch noch gerne machen, können wir uns gratulieren. Für all die anderen Menschen da draußen, die genau diesen Weg noch suchen: Habt Geduld und bleibt offen für eine kontinuierliche Selbsterkenntnis.

Im Video: Wie finde ich meine STÄRKEN?

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Adam Pawlowski
Adam Pawlowskihttps://www.gaming-grounds.de/
Adam 'PAWL' Pawlowski (geboren 1985) ist sozusagen ein Veteran in der Gaming-Landschaft. Nicht nur als Gamer seit 1997, sondern auch als Entwickler konnte er an beruflichen Stationen bei Größen wie Electronic Arts und Ubisoft Erfahrungen sammeln. Dort war er an der Entwicklung von bekannten Titeln wie beispielsweise "Command & Conquer: Tiberian Alliances" und "Might & Magic: Heroes" beteiligt. Seit einigen Jahren ist Adam primär als Team-Coach bei der Deutschen Telekom unterwegs und hilft Teams und Einzelpersonen dabei, unentdeckte Potentiale zu ergründen und diese auch zu verfolgen. Sein Know-How aus der Games-Branche kombiniert mit jeder Menge Coaching Expertise stellt den Fokus seiner Leidenschaft dar, die er auf YouTube, Twitch und nun auch hier auf Gaming-Grounds.de teilt.
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