Der deutsche Verlag Bastei Lübbe ist aktuell nicht mit seinen Bilanzierungen glücklich. Als einen der Gründe identifizierte man den Bereich Gaming, in den der Verlag in den vergangenen Jahren eine nicht unerhebliche Summe investiert hat.
Als Hauptgesellschafter hat Bastei Lübbe mit 51 Prozent zum Beispiel die größten Anteile an dem Hamburger Game-Publisher Daedalic Entertainment. Gerade diesem könnten nun einige unschöne Entscheidungen bevorstehen.
Aktuell denke man über eine Neuausrichtung dieses Geschäftszweiges nach, so der Verlag. Für Daedalic könnte dies verheerende Auswirkungen haben. Bereits 2014 hatte Bastei Lübbe in das Unternehmen investiert, 2016 spannte sich die Situation allerdings an – wegen finanzieller Probleme kam es daraufhin zu Entlassungen. Nach einer Finanzspritze der Anteilseigner hatte man einen Strategiewechsel angestrebt und sich um vielversprechende Lizenzen bemüht. So entstand unter anderem das Adventure „Die Säulen der Erde“, welches auf „The Pillars of the Earth“, einem Ken Follett-Roman, basiert.
Trotz der Lizenz scheint das Spiel allerdings keinen großen Gewinn bereitet zu haben, so musste man erst vor kurzem sogar das geplante „A Year of Rain“ vorerst auf Eis legen, welches aktuell bei Steam im Early Access (weiterhin) zu kaufen ist. Letzteres sorgte jüngst für einen enormen Schwall an schlechten Bewertungen auf Valves Spieleplattform.
Ein herber Schlag
Dieser Tage arbeitet Daedalic an einem Spiel im Herr der Ringe Universum mit dem Titel und Protagonisten „Gollum“. Wie es damit weitergeht und wie die Zukunft des Hamburger Spieleunternehmens ausfallen wird, werden wohl die nächsten Schritte insbesondere des Verlags Bastei Lübbe zeigen.
Sollte die Entscheidung negativ ausfallen, wäre dies auf jeden Fall ein herber Schlag für die deutsche Computerspielbranche. Daedalic beschäftigt aktuell rund 90 Mitarbeiter an den Standorten Hamburg und München und zeichnet sich unter anderem für Iratus, Deponia, Shadow Tactics: Blades of the Shogun, AER: Memories of Old und viele andere Titel verantwortlich.