Marauders Alpha Fazit: Ein Game mit Potenzial

Am gestrigen Montag, 9. Mai 2022 ist die erste Closed Alpha Testphase zum kommenden Hardcore-Loot-Shooter Marauders zu Ende gegangen. Entwickler Small Impact Games und Publisher Team17 haben sich einen ausführlichen Eindruck über die aktuelle Situation ihres Projekts verschaffen können. So waren nicht nur geladene Spielende zugelassen, sondern alle Interessierten, die einen Vertrauensvorschuss vergaben und sich Marauders vorbestellten.

Die erste Semi-öffentliche Testphase offenbarte Stärken und Schwächen des oft als „Space Tarkov“ beschriebenen First-Person-Shooters. Spannende Ansätze und Ideen mischen sich mit einer beeindruckenden Optik und unverbrauchtem Setting. Doch technisch hakelt es auch noch an der ein oder anderen Stelle. So stellten sich beispielsweise schon am ersten Abend Serverprobleme ein – zu viele Spielende wollten als Weltraum-Pirat auf Erkundungs- und Beutemission gehen.

Technische Probleme

Dies resultierte darin, dass die Wartezeiten auf einen Raid oftmals ins Unermessliche stiegen und der offizielle Rat der Verantwortlichen war, nach drei bis fünf Minuten ohne Match die Warteschlange neu zu starten und von vorn nach einer Partie zu suchen. Auch technisch gab es hier und da Probleme, sodass neben einigen Bugs selbst auf äußerst starker Hardware Ruckler entstanden, die eine flüssige Spielerfahrung verhinderten. Doch hierbei handelte es sich eher um Einzelfälle und sogar diese verbesserten sich im Verlauf der Marauders Closed Alpha deutlich. Gleiches gilt für das Problem der Serverkapazitäten, die kurzfristig aufgestockt werden konnten.

Dass Small Impact Games die aufgetretenen Fehler genauestens im Blick hat, wird transparent über einen Reddit-Thread deutlich, in dem bekannte Bugs getrackt und kommuniziert werden. In den Kategorien Gameplay, Verträge, Waffen, Items, Cheating und Server sind zahlreiche Punkte aufgelistet, an denen gearbeitet wird, um die Qualität von Marauders weiter zu erhöhen.

Direkt positiv aufgefallen sind indes sowohl die Optik, als auch das Gameplay in Marauders. Das Steuern der Raumschiffe inklusive Waffensysteme, die sowohl alleine als auch in einer ganzen Gruppe besetzt werden können, das Anlanden an den Raumstationen sowie die anschließenden Erkundungen zu Fuß bereiten jede Menge Freude und fühlen sich gut an.

Spaßiges und intensives Gameplay

Die Kämpfe sind intensiv und wirken bei einem Sieg äußerst belohnend. Da wir hier, wie auch in Escape from Tarkov, unsere gesamte mitgenommene Ausrüstung aufs Spiel setzen, dafür Gegner aber auch komplett ausrauben dürfen, ist jeder Raid ein Abenteuer mit hohem Wagnis, aber auch enormem Beutepotenzial. Wir kämpfen dabei nicht ausschließlich gegen menschliche Gegenspieler, sondern auch gegen Raider und andere NPCs, die sich schon jetzt teils äußerst clever verhalten und in Teilen kaum von menschlichen Kontrahenten zu unterscheiden sind.

Mit den unterwegs gefundenen oder von Gegenspielern erbeuteten Gegenständen dürfen wir im Anschluss an der Crafting-Station neue Ausrüstung, Waffen, Werkzeuge, Rüstungen und sogar ganze Raumschiffe herstellen, die unsere Ausgangsposition für kommende Raids deutlich verbessern. In Bezug auf den Umfang war allerdings ebenfalls zu spüren, dass Marauders noch nicht fertig ist und noch ganz am Anfang einer hoffentlich langen Reise steht. Die Auswahl an Waffen, Modifikationsmöglichkeiten und Rüstungen sind im Hardcore-FPS derzeit noch stark eingegrenzt – insbesondere, wenn man den nicht ganz fairen Vergleich zu Escape from Tarkov zieht, welches nun aber auch schon mehrere Jahre Zeit hatte, um das eigene Arsenal immer weiter auszubauen.

Ja, Marauders hat sich an einigen Stellen sehr deutlich von Escape from Tarkov inspirieren lassen, ist insgesamt aber deutlich Einsteigerfreundlicher. Wir müssen uns viel weniger um Ausrüstung, Munitionstypen und Co. kümmern, bevor es wirklich ins eigentliche Gameplay und in die Action geht. Auch dort bietet Marauders weniger Möglichkeiten, was aber gar nicht unbedingt schlecht sein muss. Während Tarkov teils schon fast in Richtung Simulation ausartet und euch beispielsweise stufenlos Geschwindigkeit und auch Stellung des Charakters regeln lässt, beschränkt sich Marauders hier, typisch für die meisten anderen FPS, auf die einfache Hocke, in der ihr etwas langsamer, dafür aber auch leiser unterwegs seid.

Feintuning muss her!

Feintuning ist sicherlich noch an fast allen Ecken und Enden nötig, aber unser Fazit bezieht sich immerhin auch auf eine Closed-Alpha, eine vergleichsweise frühe Testphase eines Spiels, welches ein echter Hoffnungsträger zu sein scheint. Optimierung, Polishing, Bug-Fixing und Co. sind Baustellen, an denen man bei Small Impact Games mit Sicherheit noch fleißig arbeiten wird, bevor Marauders wirklich fertig ist.

Im Fokus stand an dieser Stelle zunächst, einen Eindruck davon zu bekommen, wie der Shooter sich aktuell unter höherer Auslastung verhält. Die gesammelten Daten werden helfen, das Spiel weiter zu verbessern und in einem noch besseren Licht zurückzukehren. Davon sind wir überzeugt.

Über den offiziellen Discord-Server teilten die Entwickler folgendes Statement zur Alpha:

„Hey! Das gesamte Entwicklerteam möchte sich bei euch für das Spielen des Spiels bedanken. Ich denke, man kann mit Sicherheit sagen, dass es eine erfolgreiche Alpha war. Es gibt definitiv einige Probleme, die wir angehen müssen, aber wir haben eine Menge gelernt, hatten viele gute Hinweise auf Bugs und haben auch eine Menge tolles Feedback bekommen.

Außerdem hat es uns viel Spaß gemacht, euch beim Streamen des Spiels zuzusehen und mit euch zu spielen!

Jetzt ist es an der Zeit, dass wir uns ein wenig zurückziehen und am Spiel arbeiten, aber wir freuen uns schon darauf, euch in Zukunft mehr zu zeigen!“

Zu guter Letzt gibt es noch einige lustige Statistiken aus der Marauders Closed Alpha:

  • All Time Peak gleichzeitiger Spieler: 4.816
  • Durchschnittliche Crew-Größe: 2,55
  • Verhältnis: 61 Prozent Crew-Games / 39 Prozent Solo-Games
  • Totale Anzahl Tode: 523.630
  • Gelungene Fluchten: 456.590
  • Durchschnittliche Kills pro Raid: 3
  • Durchschnittlich gecheckte Loot-Spots pro Raid: 13
  • Am häufigsten geplünderte Gegenstände: 9mm Ammo (575.395) / Feuerlöscher (426.146)
  • Hergestellte Bandagen: 249.208
  • Dietriche hergestellt: 114.996
  • Geplünderte Schlüsselkarten: 283.177

Wann es mit Marauders weitergeht, haben die Entwickler bislang noch nicht kommuniziert. Es soll eine Beta geben, aber wann diese startet und wie die Zugänglichkeit aussehen wird, ist unklar. Erstmal wird man vor dem Hintergrund der vergangenen Tage genug Input gesammelt haben, der jetzt nach und nach in den Shooter eingearbeitet wird.

Wir sind gespannt, wie sich Marauders weiter entwickelt und halten euch darüber natürlich auf dem Laufenden. Es ist zu hoffen, dass sich das Genre der „Tarkov-like“ Spiele weiter entfaltet und mehr Variabilität entsteht, um mehr Interessen von Spielenden abdecken zu können. Wie heißt es so schön? Konkurrenz belebt das Geschäft.

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Jonas Walter
Jonas Walterhttps://www.gaming-grounds.de/
Jonas 'Syncerus' Walter ist seit 2010 im E-Sport-Journalismus aktiv. Nach Beteiligungen an diversen E-Sport-Projekten im redaktionellen Bereich wie MaseTV, ESC Gaming oder Team Vertex ist Gaming-Grounds.de nun die erste eigene Konzeption. Diese hat die Vision aktuell relevante Themen aus dem Gaming- und E-Sport-Bereich aufzugreifen und für Videospielbegeisterte an einem Ort zu konzentrieren.
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