Werder eSportler MoAuba: „Ich spiele vielleicht das beste FIFA meines Lebens“

Bremen. Vor knapp zwei Monaten erschien die neuste FIFA Fußball-Simulation auf dem Markt. Und mit FIFA 19 ging auch für Werder ein neues digitales Zeitalter los. Der SVW hat mit der Verpflichtung von Mohammed „MoAuba“ Harkous und Michael „MegaBit“ Bittner den Einstieg in den eSport gewagt. Mit den beiden FIFA-Profis haben die Grün-Weißen zwei der besten deutschen Spieler unter Vertrag genommen. Mit WERDER.DE spricht „MoAuba“ über die Anfänge bei Werder, den Alltag als eSportler sowie die Umstellung auf FIFA 19. Das zugehörige Interviews, welches der Verein kürzlich auf seiner Vereinshomepage publizierte, veröffentlichen wir nachfolgend unkommentiert und ungekürzt.

Mohammed „MoAuba“ Harkous im Interview mit seinem Verein

WERDER.DE: Hallo Mo, du stehst jetzt seit fast vier Monaten bei Werder unter Vertrag, warst damals der erste FIFA eSPORTLER der Grün-Weißen. Wie war die erste Zeit an der Weser?

MoAuba: „Sehr gut. Der Verein hat das Thema eSPORTS von Anfang an ernst genommen und ist es sehr professionell angegangen. Als Spieler konnte ich merken, dass hier viel mehr dahintersteckt als nur ein Spieler, der das Trikot trägt. Und auch der Zuspruch der Fans ist Wahnsinn. In den Chats sehe ich immer sehr viele grüne Herzen. Es macht Spaß und ich freue mich auf die nächsten Aufgaben und Projekte.“

WERDER.DE: Kurz nach deinem Einstieg bei Werder eSPORTS hast du mit der ESL-Meisterschaft auch direkt den ersten Titel für die Grün-Weißen geholt. Nun hat die ESL bekanntgegeben, dass es vorerst keine FIFA-Meisterschaft mehr geben wird. Was sagst du dazu?

MoAuba: „Ich persönlich finde das natürlich sehr schade, weil ich insgesamt vier Mal den Titel gewinnen konnte. Das zeigt, dass ich dieses Turnier gerne gespielt und mich vor allem beim Finale auf der Gamescom immer sehr wohlgefühlt habe. Aber man muss auch die Gesamtentwicklung betrachten und der Turnierplan hat sich in diesem Jahr sehr stark verändert, es sind viele Wettbewerbe hinzugekommen. Das zeigt. dass sich der FIFA eSPORTS nach und nach weiterentwickelt.“

WERDER.DE: Gehen wir mal einen Schritt zurück. Wie bist du damals eigentlich zum eSPORT und speziell auf FIFA gekommen?

MoAuba: „Seitdem ich ein klein war, habe ich Fußball auf dem Platz, aber auch auf der Konsole gespielt. In der Jugend habe ich unter anderem auch für Wattenscheid auf dem Platz gestanden. Ich konnte mich dort aber schlussendlich vor allem körperlich nicht durchsetzen, sodass ich mich auf das Spielen an der Konsole fokussiert habe.“

WERDER.DE: Wie gehst du mit dem Vorwurf um, kein „echter“ Sportler zu sein?

MoAuba: „Ich denke, man kann Sportler nicht nur über die physische Aktivität definieren. Wir als Profis im eSPORTS müssen bei Turnieren über mehrere Tage das Konzentrationslevel sehr hoch halten. Das ist auch eine körperliche Anstrengung, die aber eher im Kopf stattfindet. Die körperliche Fitness vereinfacht diese Belastung und deswegen treiben viele nebenher Sport. Ich spiele beispielsweise noch aktiv Fußball.“

WERDER.DE: Anders als die Werder-Profis tragt ihr eure Matches nicht im Weser-Stadion aus, sondern im heimischen Zimmer oder in kleinen Hallen bei den Turnieren. Wie erlebst du die andere Form der Unterstützung der Fans?

MoAuba: „Für mich kommt die Unterstützung und der Zuspruch meistens über Social Media oder dem Chat im Live-Stream. Da kann es schon Mal sein, dass bis zu 10.000 Zuschauer meinen Stream verfolgen. Außerdem waren bei der ‚gamescom‘ dieses Jahres 2.000 Zuschauer vor Ort, die mir zugejubelt haben. Das pusht einen enorm!“

WERDER.DE: Du hast dich bisher für alle fünf Turniere der „Global Series“ qualifizieren können. Man könnte behaupten FIFA19 würde dir besonders gut liegen. Wie groß war die Umstellung von FIFA18 auf FIFA19 wirklich?

MoAuba: „Es ist am Anfang immer eine große Umstellung, so auch dieses Mal. Aber ich komme sehr gut klar und bin froh, dass die Umstellung so reibungslos geklappt hat. Momentan bin ich in einer sehr guten Form und spiele vielleicht das beste FIFA meines Lebens.“

WERDER.DE: Die eSPORTS-Branche boomt und zeigt aktuell enormes Wachstumspotential. Du bist als Profi ein Teil davon. Hast du schon Vorstellungen, wie deine Rolle nach deiner Profikarriere aussehen könnte?

MoAuba: „Ich möchte jetzt noch mindestens neun Jahre meine Leistung als Profi zeigen. Danach will ich in diesem Bereich weiter tätig sein. Im Fußball werden die Spieler nach ihrer aktiven Karriere auch oftmals Trainer oder Manager. Möglicherweise ist solch ein Berufsweg auch für uns im eSPORTS realisierbar.“

WERDER.DE: Vielen Dank für das Gespräch und weiterhin viel Erfolg!

Mehr dazu:

Kein FIFA mehr in der ESL Meisterschaft: Zusammenarbeit mit EA Sports beendet

 

Auch interessant:
Jonas Walter
Jonas Walterhttps://www.gaming-grounds.de/
Jonas 'Syncerus' Walter ist seit 2010 im E-Sport-Journalismus aktiv. Nach Beteiligungen an diversen E-Sport-Projekten im redaktionellen Bereich wie MaseTV, ESC Gaming oder Team Vertex ist Gaming-Grounds.de nun die erste eigene Konzeption. Diese hat die Vision aktuell relevante Themen aus dem Gaming- und E-Sport-Bereich aufzugreifen und für Videospielbegeisterte an einem Ort zu konzentrieren.
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
0 Kommentare
Inline Feedbacks
Zeige alle Kommentare
- Werbung -spot_img

Letzte Artikel:

Besonders beliebt:

- Werbung -spot_img
StartE-SportWerder eSportler MoAuba: "Ich spiele vielleicht das beste FIFA meines Lebens"
Cookie Consent mit Real Cookie Banner