WotLK Classic – Blizzard äußert sich zum Event-Fiasko: „Menschliches Versagen!“

Falls ihr euch in den vergangenen Tagen über die Geschehnisse im WotLK Prepatch gewundert habt, wart ihr damit sicher nicht allein. Zunächst schritt die Geißelinvasion schneller voran als gedacht, dann war sie plötzlich wieder weg. Einige Invasions-Portale schienen nicht zu funktionieren, andere schon. Was sollte das alles? Bisher schwieg Blizzard zum verwirrenden Status Quo, jetzt gibt es endlich eine ausführliche Stellungnahme, die mit Gerüchten, Missinterpretationen und anderen Unklarheiten aufräumt.

Im entsprechenden Bluepost, den WoW Classic Game Producer ‚Aggrend‘ im US-amerikanischen WoW Classic Forum verfasste, werden Fehler seitens Blizzard eingeräumt und neue, optimierte Zeitpläne vorgestellt. Dediziert wird von „menschlichem Versagen“ gesprochen, welches gepaart mit zu früh gestarteten Phasen zu jener Verwirrung und jenem Chaos führte, welches wir auf den Live-Servern erlebt haben. Besonders am vergangenen Wochenende funktionierte kaum etwas so, wie es eigentlich hätte funktionieren sollen.

Die Probleme – Auslöser des Chaos

Erstens. Die Invasionen der Geißel begannen zu früh: Wie Aggrend erklärt, habe der Start der Geißelinvasionen zwar zum ursprünglichen Zeitplan im Originalevent gepasst, jedoch habe es intern in Missverständnis darüber gegeben, wann die Invasionen tatsächlich im Prepatch hätten beginnen und was diese hätte auslösen sollen.

Infolge der intern missglückten Absprache habe der nach außen kommunizierte Zeitplan nicht mehr gestimmt – ein menschlicher Fehler, der allerdings noch wenig Besorgnis bei Blizzard ausgelöst habe, da das Event einfach etwas früher begann, als eigentlich angedacht. Mehr Zeit zum Farmen von Nekrotischen Runen und anderen Eventbelohnungen klingt doch gar nicht so schlecht.

Zweitens. Die Zombieplage endete zu früh und hatte entgegen vieler Behauptungen nichts damit zu tun, dass das aktuelle Feedback der Spielenden zu negativ gewesen ist. Im ursprünglichen Entwurf des Events (2008) sollte die Plage viel länger dauern, wurde dort allerdings schon aufgrund der Community-Wahrnehmung deutlich verkürzt. Infolge der damals analysierten Daten hätte die angepasste Version im WotLK Classic Prepatch eigentlich eine ganze Woche andauern sollen, doch kam es auch hier wieder zu einem menschlichen Fehler. Denn der geplante Zeitraum wurde „übersehen“ und das Event zu früh wieder aus dem Spiel genommen.

Drittens. Unterschiedliche Realms und Zeitzonen beeinflussen ebenfalls den Stand und die Entwicklung des Events, so Aggrend weiter. Aufgrund der Natur des Events und dem festen Zeitplan, an den es eigentlich gekoppelt ist, befinden sich einige Realms in Bezug auf weitere Probleme, die es mit dem Event gegeben hat, jetzt auf unterschiedlichen Stufen. Hinzu komme, dass man mit Eranikus-US einen komplett neuen Realm gegründet hat, der direkt mit Zombieplage Stufe 3 eingestiegen ist, aber die Geißelinvasion einen Tag später begonnen habe, als auch allen anderen US-Realms. Bei weiteren Neueröffnungen gäbe es das gleiche Problem.

Wenn man zulasse, dass sich die Ereignisse ohne Interventionen abspielen, werden die darauf folgenden Stufen des Events, namentlich Heilung der Seuche sowie Angriff auf die Städte inklusive der zugehörigen RP-Events, je nach Region und Realm erneut zu unterschiedlichen und zufälligen Zeiten beginnen und enden. Deshalb hat Blizzard man die Stufe des Events nachträglich noch einmal angepasst, sodass sich die meisten Realms nun wieder auf der gleichen Stufe der Invasion befinden.

Viertens. Die Invasionen auf Kalimdor funktionierten nicht. Es habe einen Fehler in den Daten gegeben, der dazu führte, dass die Ereignisse, die für diese Invasionen benötigt werden, auf den Kalimdor-Karten nicht ausgelöst wurden, heißt es in der Erklärung. Am Samstag habe man versucht, diesen Fehler zu beheben, was allerdings zu instabilen Servern geführt habe. Deshalb habe man diesen Hotfix schnell wieder rückgängig gemacht. Der alternative, angepasste und funktionierende Hotfix wurde mit dem neuesten Realmneustart implementiert.

Die nächsten Schritte

Blizzard hat sich nach all diesen Ereignissen, Fehlern und Problemen dazu entschieden, eine modernere Art und Weise zu gestalten, auf der das Event jetzt weitergeführt werden kann. Das betrifft die Phasen „Invasion der Geißel“, „Heilung der Seuche“ und „Letztes Kapitel/Städteangriff“ gleichermaßen.

Sie alle wurden so umgestaltet, dass sie unabhängig voneinander funktionieren, gestartet sowie beendet werden können. Die Art und Weise, wie diese Ereignisse im Jahr 2008 aufgebaut waren, mache sie etwas fehleranfällig, insbesondere in Situationen, in denen man jetzt Dinge wie das Eröffnen brandneuer Realms oder eine allgemeine Realm-Instabilität berücksichtigen müsse.

Aggrend zieht weiterhin den Vergleich zu anderen, älteren Classic-Inhalten, wie beispielsweise AQ40, die ebenfalls mit Problemen zu kämpfen hatten. Grundsätzlich ließe sich daraus schlussfolgern, dass diese Art von alten Ereignissen in modernen Umgebungen nicht richtig funktionieren. Viele solcher Ereignisse müssten demnach angepasst werden, um Probleme wie diese in Classic künftig zu vermeiden.

Der neue Zeitplan

Wie geht es jetzt also mit der Zombieplage und Geißelinvasion weiter? Nachdem die Realms vom gestrigen Dienstag auf den heutigen Mittwoch planmäßig gewartet und neu gestartet wurden, sind einige Anpassungen implementiert worden. Grundsätzlich läuft die Invasion der Geißel ab sofort bis zum 26. September, 0 Uhr weiter, wenn Wrath of the Lich King Classic offiziell startet.

Die Quest-Events zur Heilung der Seuche sind seit dem Realm-Neustart in Shattrath verfügbar. Dieser Teil der Ereignisse wird ebenfalls bis zur genannten Frist laufen. Mit den ursprünglichen Daten hätte dies nach sieben Tagen geendet (am 19. September), doch habe man sich nun dazu entschlossen, diese Inhalte eine weitere Woche aktiv zu lassen, um mehr Spielenden die Chance zu geben, den Content zu erleben (und damit Belohnungen zu sammeln).

Am Montag, dem 19. September, 21 Uhr, beginnt das letzte Kapitel und die Städte werden von der Geißel angegriffen und es finden verschiedene RP-Ereignisse statt, wie bereits erwähnt. Dieser Teil des Events wird ebenfalls bis zum WotLK Classic Launch aktiv sein.

„Insgesamt möchten wir uns aufrichtig für die Verwirrung um diese Ereignisse entschuldigen. Wir glauben, dass wir jetzt in einer viel besseren Position sind, da wir die Funktionsweise dieser Ereignisse im Hintergrund modernisiert haben, und hoffen, dass die verbleibenden Ereignisse von nun an viel vorhersehbarer ablaufen werden, ohne zusätzliche Überraschungen“, schließt Aggrend den inhaltlichen Teil der Stellungnahme rund um den Bluepost.

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Jonas Walter
Jonas Walterhttps://www.gaming-grounds.de/
Jonas 'Syncerus' Walter ist seit 2010 im E-Sport-Journalismus aktiv. Nach Beteiligungen an diversen E-Sport-Projekten im redaktionellen Bereich wie MaseTV, ESC Gaming oder Team Vertex ist Gaming-Grounds.de nun die erste eigene Konzeption. Diese hat die Vision aktuell relevante Themen aus dem Gaming- und E-Sport-Bereich aufzugreifen und für Videospielbegeisterte an einem Ort zu konzentrieren.
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