Cookie Clicker Test: Vom Browser-Game zum Steam-Hype

Wenn man sich fragt, was wohl die beliebtesten Spiele auf Steam sind, dann denken die meisten vermutlich an große AAA-Shoter, MMOs, GTA 5 und Co. Das ist auch richtig, aber ganz unverhofft hat sich da auch noch ein unscheinbares Idle-Game mit in die aktuelle Top20 geschlichen. Aktuell auf Platz 15. der Titel mit den meisten Spielern finden wir: Cooke Clicker

Dabei handelt es sich – wie es der Name schon vermuten lässt – um eines dieser relativ simpel aufgebauten Clicker-Games. Ursprünglich wurde das Spiel bereits 2013 von dem französischen JavaScript-Programmierer Julien Thiennot („Orteil“) entwickelt. Bislang gab es das Spiel über seine persönliche Seite dashnet.org, seit dem 1. September ist Cookie Clicker auch auf Steam erhältlich und wird dort von Playsaurus (Clicker Heroes) vertrieben. Anders als die kostenlose Browser-Variante kostet die Steam-Version 3,99 Euro – kommt dafür allerdings mit einer stimmungsvollen musikalischen Untermalung von Minecraft-Komponist Daniel Rosenfeld alias C418 daher.

Cloud-Save-Funktion und das ausgeprägte Achievement-System sind offensichtlich Anreiz genug für viele Spiele, den kleinen Geldbetrag für die Steam-Version von Cookie Clicker auszugeben. So spielten den September täglich durchschnittlich rund 60.000 Spieler das Spiel. Auch auf Twitch wurde das Spiel im Release-Monat haufenweise gestreamt. Dabei konnte man seinen Lieblingsstreamern beim Keks-Klicken zuschauen.

Darum geht es: So viele Kekse!

cookie clicker steam
Mit genügend Keksen kann man seine Bäckerei nach und nach erweitern.

Das Gameplay von Cookie Clicker ist so simpel wie süchtig machend. Man betreibt eine Keks-Bäckerei und hat die Aufgabe, möglichst viele Kekse zu backen. Dafür kann man einerseits auf einen riesigen Keks auf dem Bildschirm klicken oder verschiedene automatisierte Produktionsstätten einrichten, darunter selbstklickende Cursor, leidenschaftliche Keks-Back Omas, Farmen, Minen, Fabriken und viele mehr. Die so generierte Kekse dienen zugleich als Währung und können für weitere Verbesserungen ausgegeben werden. So kann man seine eigene Produktivität an dem Wert KpS (Kekse per Sekunde) ablesen. Die Game Loop ist also sehr einfach: Kekse sammeln, Kekse ausgeben.

Durch die automatischen Generatoren ist man also nicht ausschließlich darauf angewiesen, selbst auf den Riesen-Keks zu klicken, die gesamte Produktionskette wirft über die Zeit auch selbstständig erträgliche Teigwaren ab. Zusammen mit der Tatsache, dass man das Spiel bequem im Hintergrund laufen lassen kann, sorgt für außergewöhnlich lange Spielesessions. Es soll sogar Spieler geben, die ihren Rechner nur für die virtuelle Keksproduktion angeschaltet lassen – verrückt! Dann sollte man aber aufpassen, dass man nicht die goldenen Kekse verpasst, diese sorgen nämlich für besondere Boni in Form von zusätzlichen Keksen oder einer temporär gesteigerten Produktionsrate.

Weitere Upgrades gibt es in einem Ingame-Shop. Gegen Kekse kann man sich also Modifikationen freischalten, die sich ebenfalls positiv auf die Produktion auswirken. Insgesamt gibt es über 600 solcher Upgrades und über 500 Erfolge zum Freispielen. Im weiteren Verlauf kommen noch ein paar Minigames hinzu.

Cookie Clicker Trailer

Hier könnt ihr euch im Trailer einen Überblick über die volle Cookie Clicker-Action verschaffen:

Cookie Clicker auf Steam:

Fazit

Die Sogwirkung von Cookie Clicker ist wirklich teuflisch. Während man sich schon nach den ersten 1000 Klicks fragt, was man hier eigentlich macht, erschließt sich schnell, wo die Reise hingeht. Quasi kontinuierlich bekommen wir bei der Keksproduktion positive Rückmeldung, werden für jeden Klick belohnt und kommen in einen ekstatischen Fluss. Dabei wird der Absprung zur Tortur: „Ach, nur noch 10 Omas, nur noch eine Fabrik, dieses Upgrade hol‘ ich mir jetzt aber noch.“ So hält uns das motivierende Spiel bei Stange, beschäftigt und entfaltet seine magische Anziehung.

Sicherlich ist das tödlich simple Gameplay nicht für jedermann interessant. Wer aber innerlich den Drang verspürt, Achievements freizuschalten, sich selbst kleine Etappenziele setzt und befriedigt auf deren Erfüllung hinarbeitet, der wird mit Cookie Clicker eine gute Zeit haben. Auch wenn das Spiel theoretisch kostenlos im Browser gespielt werden kann, Soundtrack und Erfolge sind Grund genug, den kleinen Preis von 3,99 Euro zu rechtfertigen.

Ewig wird man sich mit Cookie Clicker nicht aufhalten, dazu ist das Spielprinzip dann vermutlich doch zu gleichförmig. Für den kleinen Zeitvertreib zwischendurch ist das Spiel aber hervorragend geeignet. Wenn ihr zudem auf Kekse steht, dann solltet ihr unbedingt zugreifen. Und jetzt viel Spaß beim Keksebacken.

Wertung

Pro
schöne Umsetzung eines einfachen Spielprinzips
motivierend viele Achievements
viele Kekse
Kontra
auf Dauer sehr gleichförmig
einseitiges Fingermuskeltraining
3.8
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Alexander Panknin
Alexander Pankninhttps://www.gaming-grounds.de/
1985 geboren. Mit Doom, Quake und SNES aufgewachsen. War selbst in der Indiegames-Szene aktiv und schreibt nun auf gaming-grounds.de über seine große Leidenschaft: Videospiele.
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