Halo Infinite Test: So viel Spaß macht die Kampagne

Lange haben die Fans auf diesen Augenblick warten müssen, doch mit einem Jahr Verspätung ist nun Halo Infinite erschienen. Das Spiel, welches eigentlich der Launch-Titel der Xbox Series X hätte sein sollen. Mitte November gab es zwar bereits mit der zum 20. Xbox-Jubiläum veröffentlichten Halo Infinite Multiplayer Beta einen ersten Einstieg ins Spiel, doch für viele altgediente Fans des Master Chiefs ist es natürlich die Kampagne, die besonders heiß ersehnt wurde.

Diese ist nun seit dem 8. Dezember erhältlich und ist mit dem Game Pass sogar vollkommen kostenlos. Endlich dürfen wir also erleben, wie die Saga um den legendären Master Chief weitergeht. Wir haben uns Halo Infinite bereits genauer angeschaut und auf der Xbox Series X getestet. Unsere Eindrücke und ob sich das Spiel lohnt, erfahrt ihr in diesem Artikel.

Halo Infinite als neues Open-World-Abenteuer

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In der offenen Spielwelt kämpft ihr euch von Mission zu Mission.

Halo ist ein absolutes Urgestein im Bereich der Konsolen-Shooter. Auch wenn die Serie mittlerweile auf dem PC angekommen ist, seinen Ursprung feierte Halo 2001 auf der Xbox. Damals noch unter Entwickler Bungie entstand ein vollkommen neues Shooter-Erlebnis, welches zudem auch mit dem Controller der Konsole vereinbar war. Flüssiges Gameplay, spannende Spielmechaniken wie die regenerierende Energie und eine geballte Ladung Action sorgten über die Jahre dafür, dass Halo einen festen Platz in den Herzen der Spieler einnehmen konnte.

Nachdem Bungie mit den ersten Teilen der Serie ordentliche Meilensteine abgeliefert hatte, aber sich dann vom Master Chief abwendete, kam es zu einem kleinen Bruch in der Geschichte von Halo. Das eigens für die Serie neu gegründete Studio 343 Industries übernahm fortan die Entwicklung, konnte aber mit Halo 4 und Halo 5 und den Spin-offs nicht ganz an den Erfolg der Serie anknüpfen. Dennoch konnte das Erbe erhalten werden und Halo gehört nach wie vor zum wohl größten Xbox-Franchise.

Nun startet 343 Industries erneut durch und präsentiert mit Halo Infinite den neuesten Teil der Saga. Die wohl größte Neuerung dürfte die offene Spielwelt sein, welche euch erstmals einen Abschnitt des Zeta Rings relativ frei erkunden lässt. Dabei eilt man von Mission zu Mission und bekommt so nach und nach die Story präsentiert. Zwischendrin gibt es ein wenig Abwechslung durch Nebenmissionen und kleineren Feuergefechten. Auf der Map können zudem Außenposten erobert werden, Söldner gerettet und Spartan-Kerne ergattert werden. Letztere lassen euch eure Gadgets aufwerten und geben euch neue Funktionen. An den Vorposten kann man sich nach der Eroberung mit Waffen ausrüsten oder Fahrzeuge herbeirufen.

Halo Infinite Launch Trailer:

Die Story

Auch wenn Halo Infinite sowohl alte als auch neue Spieler ansprechen will, die Story basiert auf der bereits erzählten Lore der Vorgänger. So dürften hier und da Fragezeichen auftauchen, wenn Halo Infinite der erste Kontakt zur Serie ist. Zu komplex ist die Story aber auch nicht, so werden die meisten Spieler auch ohne Vorwissen Spaß an den Wendungen und dem Verlauf der neuen Geschichte rund um den Master Chief haben.

Nach den Ereignissen aus Halo 5 treibt der Master Chief in seinem Kampfanzug durch das All. Dort wird er von einem Piloten aufgesammelt. Doch das Glück hält nur kurz an, denn das Raumschiff wird von den Verbannten angegriffen. Die garstigen Aliens haben es unter der Führung von Jiralhanae Kriegshäuptling Escharum auf den Zeta Ring abgesehen, in dessen Orbit sich der Master Chief befindet. Für ihn scheint seine Mission also noch nicht zu enden, er schnappt sich eine Waffe und macht sich auf, den Ring von der Bedrohung zu befreien.

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Die neue künstliche Intelligenz tritt in die Fußstapfen von Cortana.

Begleitet wird er dieses Mal nicht von Cortana, der künstlichen Intelligenz, die mit seinem Anzug verknüpft ist und ihn üblicherweise auf seinem Abenteuer zur Seite stand. Nun hat unser Protagonist eine neue Frau an seiner Seite. Die neue, sehr quirlige Version sorgt für Abwechslung und unterstützt den Master Chief mindestens genauso tatkräftig bei seiner Mission.

Gameplay

Eines der größten Highlights der Serie war schon immer das Gameplay. Die Kombination aus flüssiger Grafik, perfekter Steuerung und befriedigendem Gunplay sorgt auch in Halo Infinite für Stimmung. Ein ordentliches Arsenal an Waffen steht dem Master Chief zur Verfügung und jeder der Waffen bietet ein eigenes und interessantes Handling. Mit genau dem richtigen Feedback, tollen Effekten und sattem Sound, machen diese einfach viel Spaß.

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Die verschiedenen Waffen bieten viel Abwechslung und ein gutes Feeling.

Die Open-World-Mechanik hingegen ist relativ rudimentär. 343 Industries konzentriert sich dabei aufs Wesentliche und spart sich zu viele Details. Letztlich sind es hauptsächlich die Missionen, um die es in Halo Infinite geht. Zwischendrin halten und die Entwickler die Spieler noch ein wenig beschäftigt, mit Außenposten, etc. – Schön ist, dass man hier auf Rollenspiel-artige Mechaniken verzichtet hat. So müsst ihr euch nicht leveln oder durch die Gegend grinden, um im Spiel vorwärtszukommen. Die Halo Infinite Kampagne sorgt für einen kontinuierlichen Fluss, bietet aber eben die Möglichkeit hier und da noch einen Blick zu riskieren. Dies ist aber eher optional.

Inszenierung

Halo Infinite kommt als frisches Next Gen-Spiel zu uns. Dies zeigt sich natürlich in der grafischen Umsetzung besonders. Die Figuren sind mit viel Liebe zum Detail gestaltet, die Zwischensequenzen cineastisch imposant und das Spiel strotzt nur so von Effekten. Dennoch hat man bei der Entwicklung wohl auch die alte Generation noch im Blick behalten. So macht Halo Infinite auch auf der Xbox One noch eine gute Figur. Das Spiel sieht sehr schick aus, auch wenn es vielleicht nicht das letzte bisschen aus der neuen Hardware herausholt. Vermutlich war das flüssige Gameplay den Entwicklern hier auch wichtiger. Auf der neuen Xbox Series X läuft das Spiel fantastisch in quasi durchgehend 60 FPS, wahlweise sogar mit bis zu 120 FPS (wenn dies der Bildschirm hergibt).

Auch Musik und Sound sind von sehr hoher Qualität. Sei es der filmreife Soundtrack oder die tolle Sprachausgabe. Diese fügen sich perfekt in den wilden Sound der Feuergefechte ein. Sowohl das Verhalten als auch die Dialoge der Gegner und Charaktere sind wieder besonders unterhaltsam gestaltet worden und sorgen für eine tolle Stimmung.

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Das neue Abenteuer vom Master Chief wird in Halo Infinite gut in Szene gesetzt.

Einzig die Umgebung wirkt teilweise etwas karg. Dies unterstreicht zwar den künstlichen Charakter des Rings, dies geht aber auf Kosten von liebevollen Details. Auch technisch scheint die Open-World eher recht schnell umgesetzt worden zu sein. So werdet ihr ähnliche Strukturen finden und nicht immer bieten alle Elemente den hohen Detailgrad, den man im Rest des Spiels finden kann.

Fazit

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Der Zeta Ring muss gegen die Verbannten verteidigt werden.

Alles in allem hat sich das Warten definitiv gelohnt. Halo Infinite ist ein solider Shooter geworden, der eigentlich vom Start an fesselt. Selbst wenn man nicht allzu tief in der Lore steckt, man bekommt ein cineastischen Epos geboten und ordentlich viel Action. Die Kampagne macht alleine bereits viel Spaß, im kommenden Jahr soll dann noch die Koop-Kampagne hinzukommen und das Spielerlebnis bereichern.

Mit Halo Infinite liefert Entwickler 343 Industries eines der Shooter-Highlights des Jahres ab, welches mit Solo-Spiel und dem Multiplayer gleich beide Bereiche gut abdecken kann. Besonders Besitzer des Game Pass sollten nicht mal mit der Wimper zucken und sich das Spiel schnappen. Aber auch der Vollpreis hat seine Berechtigung und passt zur Qualität und dem Umfang des Spiels.

Wer sich mit dem SciFi-Setting anfreunden kann und wer Lust auf actionreiches Gameplay hat, der ist bei Halo Infinite gut aufgehoben und sollte unbedingt einen Blick riskieren.

15 Minuten Gameplay

Im Video seht ihr zwei Szenen mit rund 15 Minuten Gameplay am Anfang des Spiels auf der Xbox Series X.

Wertung

Pro
tolle Inszenierung
flüssiges Gameplay
gutes Gunplay
starker Multiplayer-Modus
Kontra
Open-World-Konzept etwas uninspiriert
4.2
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Alexander Panknin
Alexander Pankninhttps://www.gaming-grounds.de/
1985 geboren. Mit Doom, Quake und SNES aufgewachsen. War selbst in der Indiegames-Szene aktiv und schreibt nun auf gaming-grounds.de über seine große Leidenschaft: Videospiele.
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