Lost Ark knackt neuen Meilenstein – Potenzial eines Dauerbrenners

Amazon Games und Smilegate RPG haben bekannt gegeben, dass das kostenlose Massively-Multiplayer-Online-Action-Rollenspiel Lost Ark mehr als 20 Millionen Nutzer verzeichnen kann. In den ersten drei Tagen nach dem Start im Westen sind mehr als 4,7 Millionen Nutzer der Spielergemeinschaft beigetreten. Derzeit hat Lost Ark mehr als zehn Millionen Spieler in Europa, Nordamerika, Südamerika und Australien.

Diese Zahlen gehen aus der neuesten Pressmitteilung der Verantwortlichen hervor. Dort verbreiten Amazon Games und Smilegate RPG großen Optimismus ob des guten Starts im Westen, mit dem in dieser Dimension wohl tatsächlich niemand gerechnet hat.

Christoph Hartmann, VP, Amazon Games, sagt:

„Die Begeisterung für Lost Ark nimmt insgesamt weltweit an Fahrt auf. Zusammen mit Smilegate möchten wir die wachsende Community mit einer soliden Roadmap unterstützen, die die Updates der nächsten Jahre zeigt.“

Diese Roadmap, die Hartmann erwähnt, scheint im Vergleich zu anderen Titeln sogar leicht umzusetzen, denn der Content, den Lost Ark im Westen derzeit bietet, befindet sich noch nicht auf dem Stand der asiatischen Version des MMOARPGs. So fehlen beispielsweise insgesamt noch sieben Charakterklassen, die im Abstand von einigen Monaten zueinander auch hier noch ergänzt werden sollen.

Lost Ark feiert weiterhin weltweit Erfolge, mit einem Score von 83 auf OpenCritic und 81 auf Metacritic. Die Kritiker mögen vor allem die große Open World des Spiels, die Quests, das detaillierte Kampfsystem und die hervorragende Grafik, erklärt die heutige Mitteilung weiter. Mit einem Höchststand von 1,32 Millionen gleichzeitigen Spielern erreichte Lost Ark die zweithöchste Zahl auf Steam aller Zeiten. Nur PUBG konnte noch mehr Spielende zu einem bestimmten Zeitpunkt aufweisen.

Wongil Chi, CEO, Smilegate RPG, sagt:

„Lost Ark kam bei Experten dank der hohen entwicklungstechnischen und spielerischen Qualität gut an und die Zahl der Spieler steigt stetig an.“

Spielerzahlen sinken – aber nicht allzu drastisch

Bei all der Euphorie über die große Beliebtheit von Lost Ark im Rahmen der Veröffentlichung im Westen müssen auch ein paar relativierende Worte gefunden werden. Denn es schauen zwar tatsächlich immer mehr Menschen in den Genre-Mix hinein, doch klingt die anfängliche Euphorie nach und nach ab. Das ist völlig normal, führt aber auch zum kritischen Zeitpunkt, an dem sich entscheidet, ob ein Spiel „stirbt“ oder zum Dauerbrenner wird.

Um diesen Punkt oder Zeitraum zu verdeutlichen, vergleichen wir an dieser Stelle Lost Ark mit Amazon Games zweitem MMORPG – New World. Falls ihr das noch kennt. Vor gerade einmal sechs Monaten erschien dies, ebenfalls unter großem Hype, und gehört nun schon wieder zu den verglühten Games der Vergangenheit. Gerade einmal zirka 30.000 Spielende waren im Peak der vergangenen 24 Stunden noch auf den Servern aktiv. Im Rahmen des Launches waren es dort immerhin auch über 900.000 gewesen. Die Gründe für das schnelle Ableben des Interesses haben wir an anderer Stelle zur Genüge beleuchtet.

Betrachten wir den Spielerschwund, den die beiden Spiele im ersten Monat nach dem Release erlitten haben, sehen wir dennoch schon jetzt brachiale und bezeichnende Unterschiede. Während New World im Zeitraum vom 1. Oktober 2021 bis zum 1. November 2021 von über 900.000 auf etwa 350.000 aktiv Spielende fiel und damit deutlich über 50 Prozent der Community einbüßte, zeichnet sich bei Lost Ark ein ganz anderer Trend ab.

Zwar ist der erste Monat nach dem offiziellen Lost Ark Release erst am kommenden Freitag, 11. März 2022 vorbei, doch werden die drei übrigen Tage bis dahin voraussichtlich keine spontane Trendwende herbeirufen. Am 12. Februar dieses Jahres erreicht Lost Ark seinen bisherigen All-Time Peak von 1,324 Millionen gleichzeitigen Spielern (die natürlich teilweise in der Warteschlange hingen, theoretisch aber Interesse hatten, zum gleichen Zeitpunkt Lost Ark zu spielen). Im Verlauf der ersten mittlerweile 25 Tage ist auch hier ein leichter Abwärtstrend zu erkennen. So erreicht das MMOARPG schon seit dem 22. Februar im 24-Stunden-Peak keine siebenstellige Zahl mehr.

Ein Dauerbrenner im Westen?

Dennoch hält die Community bis jetzt sehr aktiv zum Spiel und die Peaks noch immer im hohen sechsstelligen Bereich. So ist auch am heutigen 8. März ein Tageshoch von 828.854 gleichzeitig Spielenden auf Steam abzulesen (via Steamcharts.com). Prozentual betrachtet ist dies ein Einbruch von lediglich 37,4 Prozent. Über 60 Prozent der Fans halten also Lost Ark auch nach knapp einem Monat noch die Treue.

Versuchen wir nun, diese Zahlen etwas zu interpretieren, fällt das Ergebnis, insbesondere im Vergleich zu New World, sehr eindeutig aus. Abgesprungen sind diejenigen, die durch den Hype auf Lost Ark aufmerksam geworden sind und daraufhin ausprobiert haben, ob ihnen das Spiel gefällt. Aufgehört haben auch jene, die gemeinsam mit Freunden angefixt waren und inzwischen doch feststellten, dass Setting, Gameplay oder ein anderer Aspekt zu störend ist, um weiterzuspielen. Abgeschreckt wurden sicherlich auch einige Frustrierte, die zu oft auf Warteschlangen statt Gameplay stießen, wenn sie in den ersten zwei Wochen nach dem Launch abends einloggen wollten.

Doch dieser Anteil ist in Anbetracht der verbliebenen Community gering. Sollte sich herauskristallisieren, dass eine ähnlich hohe Zahl, wie sie derzeit täglich noch zu messen ist, auch weiterhin aktiv bleibt und den „Kern“ der Community bildet, könnte Lost Ark auch im Westen zum echten Dauerbrenner werden. Immerhin ist das Amazon Games und Smilegate MMOARPG noch immer das meistgespielte Spiel auf Steam – daran konnte selbst das in den Himmel gelobte Elden Ring nichts ändern.

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Jonas Walter
Jonas Walterhttps://www.gaming-grounds.de/
Jonas 'Syncerus' Walter ist seit 2010 im E-Sport-Journalismus aktiv. Nach Beteiligungen an diversen E-Sport-Projekten im redaktionellen Bereich wie MaseTV, ESC Gaming oder Team Vertex ist Gaming-Grounds.de nun die erste eigene Konzeption. Diese hat die Vision aktuell relevante Themen aus dem Gaming- und E-Sport-Bereich aufzugreifen und für Videospielbegeisterte an einem Ort zu konzentrieren.
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