Marbles AI: Mobile Tamagotchi-Sim mit künstlicher Intelligenz

Marbles AI soll Mobile Gaming auf ein neues Level heben. Als erstes KI-Spielprojekt von Quantum Gaming basiert die Open-World-Multiplayer-Lebenssimulation auf modernster Künstlicher Intelligenz (KI). Entwickelt von einem Team rund um Gründer und CEO Dr. Fabian Schrodt erwachen die kleinen Marbles mittels der “brAIn engine” zum Leben. Diese basiert auf seinen preisgekrönten Forschungsarbeiten zu Mario AI und sozialer Intelligenz sowie Spiegelneuronen und neuronalen Netzwerken – anders als ein klassischer Videospiel-Bot folgen die Marbles dabei keinen vorprogrammierten Mustern, sondern lernen von selbst neue Dinge und führen ihr eigenes Leben. Marbles AI erweckt die Idee des Tamagotchi so zu neuem intelligenten Leben.

Quantum Gaming ist ein offizielles Spin-off der Universität Tübingen und wird durch die Deutsche Computerspielförderung des Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) gefördert. Zudem ist Quantum Gaming Teil des Cyber Valley Startup Netzwerks, in dem sich die vielversprechendsten KI-Startups in Europas größtem KI-Forschungskonsortium vernetzen. Marbles AI befindet sich seit April 2018 in der Entwicklung. Von 2018 bis 2020 wurde der Prototyp von Marbles AI vom Quantum-Gaming-Team entwickelt. Um das Projekt in die nächste Evolutionsstufe zu führen, plant Quantum Gaming nun ein entsprechendes Kickstarter-Projekt, das am heutigen 6. Dezember startet.

Aus dem Labor, direkt auf das Smartphone

Marbles AI wagt den Sprung aus der modernen KI-Forschung auf das Smartphone. Die zugrunde liegende brAIn engine ist das Resultat eines preisgekrönten Forschungsprojekts und erlaubt es den Marbles, menschliche Intelligenz nicht nur nachzuahmen, sondern tatsächliches flexibles Denken zu replizieren. In der Forschung sind derartige Programme bereits weit verbreitet, in der Videospiele-Landschaft kaum.

Während konventionelle Videospiel-Bots vorprogrammierten Regeln folgen und von diesen nicht abweichen können, lernen die Marbles in Echtzeit dazu. Sie ziehen ihre eigenen Schlüsse aus bisherigen Erfahrungen und können – darauf aufbauend – auch mit unvorhergesehenen Ereignissen umgehen. Jedes Hindernis und jede Aufgabe ist also auch eine Chance, dass eine Marble etwas völlig Neues lernt. Die Interaktion mit den Spielern hat dabei maßgeblich Einfluss auf ihre Intelligenz und ihre Fähigkeiten.

Als Mobile Game konzipiert, sind die Marbles eigenständige Alltagsbegleiter für die Spieler. Jedes Mal, wenn sie das Spiel auf ihrem Andoid oder iOS Gerät starten und ihre Marble besuchen, besteht die Möglichkeit gemeinsam mit ihr etwas Neues zu lernen. Die Spieler kontrollieren die Umgebung und Welt der Marbles, um ihr Leben zu bereichern und ihnen so zu helfen, sich in der 3D-Multiplayer-Welt zurechtzufinden und weiterzulernen.

Mobile Screenshots:

Eine neue KI wird geboren

Marbles AI ist ein technisches Pilotprojekt, das nicht nur neue Maßstäbe im Bereich KI-Learning setzt. Der Spaß am Spielen soll dabei ebenfalls nicht zu kurz kommen. Damit möchte das Game eine besonders breite Zielgruppe ansprechen. Für den nächsten großen Schritt der zukunftsträchtigen Gaming-KI sucht das Entwicklerteam nun Unterstützer. Aus diesem Grund startet Quantum Gaming für Marbles AI am heutigen 6. Dezember ein Crowdfunding-Projekt auf Kickstarter. Wie auf der Plattform üblich, bietet die Kampagne neben exklusiven Einblicken in das Projekt auch zahlreiche Anreize, sich an der Realisierung zu beteiligen. So erhalten Unterstützer früheren Zugang zu einer Beta-Version, exklusive Items für ihre Marbles und Premium Marbles mit exklusiven Eigenschaften. Über regelmäßige Online-FAQs werden Unterstützer direkt von CEO Dr. Fabian Schrodt und den Entwicklern über den Stand der Entwicklung informiert.

Hier geht es zur Marbles AI Kickstarter Kampagne

Marbles AI: Das steckt drin

Wie jedes Lebewesen kommt ein Marble als hilfloses Baby auf die Welt. Die Spieler sammeln Ressourcen, um ihrer Marble alles Wichtige bieten zu können. Nahrungsmittel, Gesellschaft und Erholung spielen dabei – wie bei uns auch – eine zentrale Rolle. Die Marbles müssen ihre Umgebung erst entdecken, um sie zu verstehen. So bildet sich langsam eine Persönlichkeit heraus. Aus Gelerntem wird Gewohnheit – und alte Gewohnheiten behalten sie hartnäckig bei. Man sollte also aufpassen, welchen Blödsinn man seinen Marbles beibringt.

Ein Streichen über den Bildschirm lenkt die Aufmerksamkeit einer Marble auf einen Ort. Sie wird versuchen ihn zu erkunden, sofern sie erfahren genug ist, um den Weg zu meistern. Erwarten sie dort schöne Dinge, wird sie später vielleicht wieder zurückkehren, erwartet sie dagegen ein negatives Erlebnis, wird sie den Ort meiden.

Je nachdem, ob Marbles für ihr Verhalten gelobt oder getadelt werden, lernen sie den Unterschied zwischen richtig und falsch. Marbles können individuell gestaltet, mit KI Upgrades ausgerüstet und mit Nahrung, Spielzeug, Haustieren, oder Möbeln versorgt werden. Was die Marbles damit anfangen? Das kann man vorher nicht wissen. Durch die Interaktion mit diesen Gegenständen erlernen Marbles ganz neue Verhaltensformen.

Marbles AI Wallpapers:

Creatures für die Hosentasche

Videospiel-Charakteren mehr als nur gescriptete Intelligenz einzuhauchen, ist nicht komplett neu. 1996 erschien mit Creatures das erste Spiel einer mehrteiligen Serie, welches die Spieler mit lernenden Wesen interagieren ließ. Auch wenn die Möglichkeiten damals noch etwas eingeschränkter waren, waren damit schon erstaunliche Dinge möglich. So war die Engine von Creatures 2 damals so überzeugend, dass die britische Arme 1998 ein Projekt startete, um den kleinen Wesen das simulierte Fliegen in einem Eurofighter beizubringen. Tatsächlich waren die Versuche von Erfolg gekrönt und auch wenn das Starten und Landen nicht zu den Stärken der Ettins, Grendels, Norns und Shee gehörte – sie schafften es sogar, eigene Manöver zu entwerfen, die sie sich aus der Ballistik abgeschaut hatten.

1997 gab es mit Galapagos: Mendel’s Escape ebenfalls ein spannendes Spiel. Darin musste man das autark krabbelnde Wesen Mendel nur mit indirekten Befehlen durch einen Level schicken. Durch Trial and Error konnte unser Schützling dann die richtigen Impulse lernen, um alle Hindernisse zu umgehen. Galapagos gilt noch vor Creatures als erstes bekanntes Spiel, welches komplett auf künstliche Intelligenz setzte.

Mit der heutigen Technik und dem großen Fortschritt im Bereich der Künstlichen Intelligenz und des Maschinellen Lernens können wir schon gespannt sein, was mit Marbles AI möglich sein wird. Das Projekt dürfte sicherlich noch für einige Überraschungen sorgen.

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Alexander Panknin
Alexander Pankninhttps://www.gaming-grounds.de/
1985 geboren. Mit Doom, Quake und SNES aufgewachsen. War selbst in der Indiegames-Szene aktiv und schreibt nun auf gaming-grounds.de über seine große Leidenschaft: Videospiele.
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