New World: Neuer Bug lässt Spieler Geld aus dem Nichts erschaffen

New World kommt einfach nicht aus den Schlagzeilen. Obwohl das Amazon MMO inhaltlich so vielversprechend ist, laufen derzeit viele Spieler davon. Das mag zu einem Teil sicherlich auch am einfach abnehmenden Hype liegen, der das Spiel zum Launch durch die Decke gehen ließ. Doch ein wesentlicher Faktor für die deutlich schwindende Spielerzahl könnte mittlerweile auch die Frequenz der wirklich schwerwiegenden Bugs sein, die Amazon Games einfach nicht in den Griff zu bekommen scheint.

Die lange, lange Liste von drastischen Fehlern, die von falschen Anzeigen, über verlorene und duplizierte Gegenstände bis hin zu unbegründeten Kicks und Banns reicht, wird einfach nicht kürzer. Zwar schaffen die Entwickler es bislang, gegen jeden einzelnen dieser Missstände relativ zügig vorzugehen und diesen schnell wieder zu beseitigen, doch sprießt – kaum ist ein Problem gelöst – schon wieder ein neuer Bug aus dem Boden von Aeternum.

Unendlich viel Gold und komische Bilder

Beim neuesten Spielfehler, zu dem sich Community-Manager ‚Luxendra‘ am gestrigen Montagabend im offiziellen New World Forum äußerte, geht es um das Ausnutzen einer Sicherheitslücke im Chat-System von New World, über die sich das Spiel mit gar nicht allzu schwierigen Kniffen manipulieren lässt. Die beiden schlimmsten Formen, in denen diese Sicherheitslücke ausgenutzt wurde, waren das „Kicken“ von Spielern, die daraufhin ihre Verbindung zum Spiel verloren, sowie das Erschaffen von Gold, der New World Ingame-Währung.

Die Spielenden fanden heraus, dass es möglich war, über den normalen Chat im Spiel einige HTML-Befehle zu nutzen. Zunächst wurden damit eher unkritische Späße betrieben und etwa ungewöhnliche Bilder im Spiel angezeigt, die dort eigentlich nichts verloren hätten. Doch dauerte es nicht lang, bis auch wirklich schädliche Mechaniken ausfindig gemacht wurden. Neben dem gezielten Entfernen von Spielern aus dem Spiel war es auch möglich Quest-Stände zu verändern und diese beispielsweise auf „abgeschlossen“ zu setzen. Dies nutzten einige Spieler aus, um sich eine große Anzahl Goldmünzen zu ergaunern, in dem sie Quests immer und immer wieder sofort fertigstellten und abgaben.

So reagiert Amazon Games

Als Amazon Games auf den Fehler aufmerksam wurde, beschloss man kurzerhand, jegliche Form von „Vermögenstransfers“ im Spiel zu deaktivieren. Scheinbar schien das die einzige Möglichkeit, um den eh schon problematischen Wirtschaftskreislauf noch zu retten. Man sei sich über die Möglichkeit einer Goldverdopplung, die derzeit die Runde macht, so schreibt es Community-Manager ‚Luxendra‘, bewusst. Deshalb deaktiviere man temporär alle Möglichkeit, Vermögen zwischen Spielenden zu transferieren. Dazu gehören beispielsweise das direkte Zusenden von Währungen, Gildenbanken-Verwaltung, der Handelsposten sowie Spieler zu Spieler Handel.

Jeder Spieler, der bereits Gebrauch von der erklärten Sicherheitslücke gemacht hat und so klar einen Exploit nutzte, soll von Amazon Games hart bestraft werden. Wie genau diese Strafe aussehen soll, steht indes noch nicht fest. ‚Luxendra‘ betont zudem, dass man sehr dankbar dafür sei, dass der Exploit aus der Community an die Entwickler herangetragen wurde. Es wird explizit darum gebeten, nicht zu versuchen, sich selbst noch an dem Fehler zu bereichern.

Man werde alle daraus gezogenen Gewinne zurücknehmen sowie involvierte Charaktere beziehungsweise Accounts bestrafen. Der Exploit sei nur temporär möglich (gewesen), der nur in dem Zeitraum auftritt, in dem Amazon Games selbst daran arbeite, die wirtschaftliche Kontrolle in New World zu korrigieren.

Der Forenpost im englischen Original lautet wie folgt. Amazon Games Community Manager ‚Luxendra‘ formuliert:

„Hi all,

We are aware of a possible gold duplication exploit that has been circling and we are temporarily disabling all forms of wealth transfer between players (ie. sending currency, guild treasury, trading post, player to player trading).

Any player that has engaged in the use of this exploit will be actioned against.

Once the gold duplication exploit has been investigated and we are ready to turn on wealth transfer again, we will update this post.

Thank you for your understanding.“

In einem ergänzenden Kommentar heißt es weiter:

„Thank you for bringing this gold duplication exploit to our attention. Please do not take advantage of this; we will take the gains back and penalize those involved. This is a temporary exploit that only occurs with the economy control in place that we are correcting.“

Wann kommt New World endlich auf Kurs?

New World hat seit dem Release am 28. September 2021 nahezu durchgehend mit schweren technischen Problemen, Bugs und Exploits zu kämpfen. Zu Beginn waren da die langen Warteschlangen vor den Servern, die Spielende stundenlang nicht ins Spiel ließen. Daran schlossen sich zahlreiche weitere Fehler an, die ihr beispielsweise in diesem Beitrag nachlesen könnt:

New World: Servertransfers werden zur Zerreißprobe

Die bereits in der Überschrift genannten Servertransfers, die seit wenigen Tagen endlich stabil möglich sind, könnten mit der Odyssee eines einzelnen Features ein kurzes Buch füllen. Deaktivierte Spielmodi, ein Unverwundbarkeit-Bug, der beispielsweise aktiv im Krieg um Gebiete eingesetzt wurde und viele weitere Dinge kommen hinzu. Noch während wir diesen Beitrag schreiben, kann mehr als eine Waffe im Spiel auf eine Weise benutzt werden, die so ebenfalls nicht vorgesehen sein kann. Darauf gehen wir an dieser Stelle aber absichtlich nicht weiter ein.

New World hatte zum Release vor etwas über einem Monat in der Spitze knapp über 913.000 Spielende gleichzeitig. Dieser Wert sinkt ganz natürlich über die ersten Wochen, wenn erste Interessierte abspringen und der Hype abnimmt. Doch ob der Verlust weiterer Spieler und Spielerinnen hätte vermieden werden können, wenn die Kinderkrankheiten nicht so gravierend verlaufen wären und noch immer verlaufen, lässt sich nur schwer einschätzen.

Fest steht: Am 1. November 2021 spielten zur besten Zeit „nur“ 357.188 Spieler gleichzeitig New World über Steam. Das bedeutet, dass über eine halbe Million Spieler zum Spitzenwert vom 3. Oktober, 21 Uhr fehlen. Diese Daten beziehen wir abermals von der Plattform steamcharts.com.

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Jonas Walter
Jonas Walterhttps://www.gaming-grounds.de/
Jonas 'Syncerus' Walter ist seit 2010 im E-Sport-Journalismus aktiv. Nach Beteiligungen an diversen E-Sport-Projekten im redaktionellen Bereich wie MaseTV, ESC Gaming oder Team Vertex ist Gaming-Grounds.de nun die erste eigene Konzeption. Diese hat die Vision aktuell relevante Themen aus dem Gaming- und E-Sport-Bereich aufzugreifen und für Videospielbegeisterte an einem Ort zu konzentrieren.
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