Twelve Minutes Test: Außergewöhnlicher Thriller mit düsterem Charme

Twelve Minutes ist eigentlich eines dieser Spiele, über das man möglichst wenig verraten möchte, damit es seine ganze überraschende Wirkung entfalten kann. Trotzdem wollen wir auf diesen noch recht frischen Release ein wenig eingehen, so könnt ihr vielleicht leichter entscheiden, ob der Titel etwas für euch ist.

Das Spiel stammt aus der Feder von Indie-Entwickler Luis Antonio. Dieser war zuvor bei Rockstar Games und Ubisoft angestellt, später arbeitete er zusammen mit Jonathan Blow an dem Kunstspiel The Witness, um sich dann selbst das Programmieren beizubringen und letztlich sein eigenes Projekt mit Twelve Minutes abzuliefern. Veröffentlicht wurde das Spiel am 19. August von Annapurna Interactive und ist für PC und Xbox erhältlich. Twelve Minutes ist außerdem Teil des Xbox Game Pass.

Twelve Minutes Trailer

Darum geht es

Wie man bereits der offiziellen Spielbeschreibung entnehmen kann, begleiten wir in Twelve Minutes einen unglückseligen Mann, der in seinen eigenen vier Wänden völlig unverhofft in eine Zeitschleife gerät. Dabei entwickelt sich Twelve Minutes als spannender Psycho-Thriller und wird zu einer bösen Version von „Und täglich grüßt das Murmeltier“.

Es sollte eigentlich ein ganz entspannter Abend mit seiner Frau werden, doch die Ereignisse beginnen sich bereits nach kurzer Zeit zu überschlagen. In mehreren Zeitschleifen muss der Spieler versuchen, mehr über die Situation zu erfahren, mit seiner Umgebung zu interagieren und durch Detailwissen mehr Dialoge freizuschalten. Hat man ein paar wichtige Erkenntnisse erlangen können, kommt man in eine neue Zeitschleife. Nach 12 Minuten erwacht man wieder in seinem Apartment.

Das klingt nicht nur schrecklich, es stellt sich tatsächlich als große Herausforderung dar und erfordert viele kreative Lösungswege. Dabei muss man genau auf alle Details achten und den Ablauf der Dinge studieren. Belohnt wird man dafür mit einer abgedrehten Story und etlichen Lösungswegen, die teilweise unvorhergesehene Kettenreaktionen auslösen.

Twelve Minutes ist ein Point-and-Click-Adventure und findet fast ausschließlich aus der Top-Down-Perspektive statt. Wie in einem Kammerspiel spielt sich die Handlung an sehr wenigen Orten ab und baut dabei vor allem auf Dialogen.

Twelve Minutes Screenshots

Fazit

Während der Grafikstil zwar mit der Zeit eine gewisse Ästhetik entfaltet kann, wirken die Animationen größtenteils etwas plump und unbeholfen. Twelve Minutes hat definitiv andere Stärken, dazu gehören das außergewöhnliche Storytelling, der stimmungsvolle Soundtrack und das sehr gute Voice-Acting. Die Charaktere werden von namhaften Schauspielern gesprochen, wie James McAvoy und Daisy Ridley. Als größter Star ist auch Hollywood-Bösewicht Willem Dafoe mit von der Partie und bereichert das Spiel mit einer großartigen Performance. Alle Dialoge sind mit deutschem Untertitel versehen.

Durch die vielen Möglichkeiten dauert es eine ganze Weile, bis man in Twelve Minutes den Dreh raus hat und das Spiel tatsächlich beenden kann. Auf dem Weg dorthin gibt es einige Achievements freizuspielen, die ehrgeizigen Spielern Anreiz zum wiederholten Spielen geben können.

Twelve Minutes ist ein außergewöhnliches Spiel und bietet mit seiner Zeitschleifen-Mechanik einen spannenden Anreiz – ähnlich kennt man es vielleicht von Life is Strange, unser Protagonist hier ist der Situation allerdings wesentlich mehr ausgeliefert.

Uns hat Twelve Minutes viel Spaß bereitet und war von Anfang bis Ende eine fesselnde Erfahrung. Vermutlich wird man das Spiel allerdings nicht mehr als einmal komplett durchspielen. Vielleicht versucht man allerdings noch ein paar der Achievements zu bekommen oder ein paar neue Lösungswege auszuprobieren. Beim Preis von 20,99 Euro (PC) beziehungsweise 29,99 Euro Xbox muss man sich schon überlegen, ob man auf diese Art von Knobelspiel steht. Wer sich allerdings für Twelve Minutes entscheidet, der wird ein paar wirklich unterhaltsame Stunden erleben. Idealerweise bekommen Xbox Game Pass-Besitzer das Spiel aktuell kostenlos, hier können wir es euch ohne Einschränkungen mindestens zum Anspielen ans Herz legen.

Wertung

Pro
spannende Story
tolle Sprachausgabe
außergewöhnliches Gameplay
kreative Lösungsansätze
Kontra
Wiederspielfaktor gering
Animationen wirken etwas unbeholfen
Wir sind auf einen Bug gestoßen. Dieser konnte durch Neustart des Spiels behoben werden.
3.9
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Alexander Panknin
Alexander Pankninhttps://www.gaming-grounds.de/
1985 geboren. Mit Doom, Quake und SNES aufgewachsen. War selbst in der Indiegames-Szene aktiv und schreibt nun auf gaming-grounds.de über seine große Leidenschaft: Videospiele.
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