Ukraine-Krieg verschärft Halbleiter-Krise: Gravierender Chipmangel zu erwarten

Ihr wartet noch immer auf PlayStation 5, Xbox Series X, Next Gen Grafikkarte oder hofft auf das neue Steam Deck? Dann gibt es jetzt schlechte Nachrichten, denn die Technik-Welt steht vermutlich vor der nächsten großen Halbleiter-Krise. Zu den bereits bestehenden Hindernissen, den Spannungen zwischen USA und China, Lieferengpässen und Problemen durch die Corona-Pandemie, gesellt sich nun noch der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine hinzu.

Tatsächlich ist die Chip-Produktion vieler Unternehmen stark abhängig von einem der erfolgreichsten Export-Güter der Ukraine: dem Edelgas Neon. Dies kennt man vermutlich umgangssprachlich durch die sogenannte Neonröhre, die in ihrer Urform ebenfalls auf das Edelgas setze. Doch besonders bei der Halbleiter-Herstellung kommt das Neongas zum Einsatz. Damit werden nämlich die Hochleistungs-Laser betrieben, die die notwendige Halbleiter-Lithografie vornehmen. Der führende Lieferant für das Neon-Gas ist das ukrainische Unternehmen Cryoin, welches seinen Sitz in Odessa hat, einer ukrainischen Hafenstadt am Schwarzen Meer, welche ebenfalls stark vom russischen Überfall auf die Ukraine betroffen ist.

Abhängig vom ukrainischen Gas

Die USA beispielsweise bezieht 80 bis 90 Prozent ihrer Neon-Vorräte aus der Ukraine. So äußerte sich das Unternehmen TechCet gegenüber dem Online-Magazin WIRED. TechCet ist Beratungsunternehmen für elektronische Bauteile und arbeitet unter anderem mit Intel und Samsung zusammen. Sowohl die US als auch die japanische Regierung würden wohl bereits Druck auf ihre Chip-Hersteller ausüben, dass diese sich nach alternativen Quellen für das Edelgas umsehen. Bereits der russisch-ukrainischer Krieg in 2014 hat gezeigt, wie verheerend sich der Konflikt auf die Neongas-Produktion auswirken kann. Zu dieser Zeit stieg der Preis für das Gas in astronomische Höhen.

Nur mit Russland zusammen

Die Herstellung von Neon baut zudem auf die Zusammenarbeit von Russland und der Ukraine. Gewonnen wird es nämlich aus einem Gasgemisch, welches bei der Produktion von Stahl entsteht. Während Russland groß in der Stahlindustrie ist, kümmerte sich das ukrainische Unternehmen Cryoin bislang um die Trennung und Veredelung des Gases zu reinem Neon. Diese Zusammenarbeit dürfte zukünftig unter keinem guten Stern stehen, was sich letztlich auch stark auf die Produktion von Halbleitern auswirken dürfte. Außer natürlich, die Industrie findet andere Wege, um an Neon zu gelangen.

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Alexander Panknin
Alexander Pankninhttps://www.gaming-grounds.de/
1985 geboren. Mit Doom, Quake und SNES aufgewachsen. War selbst in der Indiegames-Szene aktiv und schreibt nun auf gaming-grounds.de über seine große Leidenschaft: Videospiele.
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