Rocket League eSport Shop: Ein erstes Fazit

Psyonix hat vor wenigen Tagen neben dem dritten Rocket Pass auch einen vollständig neuen Shop in Rocket League integriert. Dieser hört auf den Namen eSport-Shop und bietet euch täglich – bei manchen Gegenständen zweitägig – wechselnde Angebote. (Kommt euch bekannt vor? Richtig: Dice hat Battlefield V kürzlich auch eine Echtgeldwährung verpasst.)

Diese sind bezogen auf zehn verschiedene eSport Organisationen und stellen diverse Skins der einzelnen Teams in Form von Decals, Reifen und Spielerbannern dar. Ein gewisser Teil des erzielten Umsatzes geht direkt an das jeweilige Team, das der Gegenstand repräsentiert. Ein weiterer Teil kommt dem Preispool großer Rocket League eSport Events zugute. (Hier haben wir den Shop vor seiner Veröffentlichung bereits ausführlich vorgestellt.) Doch lohnt es sich Geld in den Shop zu investieren? Nun, es kommt darauf an.

Was bietet der eSport-Shop?

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Im neuen Shop bezahlt ihr mit diesen Marken.

Der entscheidende Punkt: Bezahlt wird im eSport-Shop mit einer vollständig neuen Währung, den „E-Sport-Marken“. Diese könnt ihr euch ausschließlich für Echtgeld kaufen. Die anfallenden Kosten schwanken je nach Menge der eingekauften Token. Das ist die Preisliste:

  • 100 Marken: 0,90 Euro
  • 600 Marken: 4,50 Euro
  • 1.200 Marken: 9 Euro
  • 2.500 Marken: 18 Euro

Um eines vorweg zu nehmen: Die Marken können ausschließlich für die wechselnden Angebote im eSport-Shop ausgegeben werden. Sowohl die Marken als auch die dadurch erworbenen Gegenstände sind nicht handelbar.

Um ein Verhältnis erkennen zu können, müssen wir nun noch auf die Preise der Gegenstände eingehen, die es im neuen Shop zu erwerben gibt. Dabei starten die als „selten“ eingestuften Spielerbanner mit genau 100 Marken – also genau 90 Cent. Die „epischen“ Aufkleber beziehungsweise Decals kosten 300 Marken (zirka 2,50 Euro) , die exotischen Reifen der Teams schlagen mit 500 Marken (zirka 4 Euro) zu Buche. Ist der Shop also reine Abzocke oder bietet er eine faire und coole Alternative die Teams und eSport Szene in Rocket League zu unterstützen? Darauf wollen wir nachfolgend etwas näher eingehen.

Abzocke oder faires Angebot?

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Das zahlt ihr momentan für Schlüssel in Rocket League.

Wenn wir die neue Alternative an Skins zu kommen mit bisherigen Angeboten in Rocket League vergleichen, müssen wir uns diese zunächst noch einmal kurz vor Augen führen. Starten wir mit dem ältesten Angebot Echtgeld ins Spiel zu investieren: Den Schlüsseln. Mit den eigentlich immer nur „Keys“ genannten Gegenständen können verschiedene Truhen geöffnet werden, die zufällig nach Online-Spielen an die Spieler verteilt werden. Dabei kostet:

  • 1 Schlüssel: 1,30 Euro
  • 5 Schlüssel: 4,35 Euro
  • 10 Schlüssel: 8,70 Euro
  • 20 Schlüssel: 17,40 Euro

Vergleicht man diese Preise mit den Abstufungen im eSport-Shop wird man eine ähnliche Gestaltung der Kostenhöhe feststellen. Doch was bekommt man für die investierten Euros? In den Kisten sind alle Gegenstände in den Stufen von „selten“ bis „exotisch“, „Import“ oder „Schwarzmarkt“ enthalten. Letztgenannte Kategorie bildet die seltensten Gegenstände im Spiel, können aber theoretisch mit 1,30 Euro erhalten werden. Mit einer Chance von einem einzigen Prozent. Die Chancen auf die einzelnen Seltenheiten sind wie folgt:

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In zahlreichen Kisten verstecken sich tolle Items – nur ob man sie wirklich bekommt…?
  • Seltener Gegenstand: 55 Prozent
  • Sehr seltener Gegenstand: 28 Prozent
  • Exotischer Gegenstand: 4 Prozent
  • Black Market Gegenstand: 1 Prozent
  • Chance auf „gefärbt“-Attribut: 25 Prozent
  • Chance auf „zertifiziert“-Attribut: 25 Prozent

Diese Tabelle spiegelt eigentlich alles wieder, was über die Kisten zu sagen ist: Es ist reiner Zufall und im Prinzip Glücksspiel, ob wir nur „Müll“ bekommen oder Glück haben und die coolen und seltenen Gegenstände bekommen, die wir haben möchten.

Rocket Pass und eSport-Shop sind ehrlich

Anders ist es, zumindest größtenteils, beim Rocket Pass und im neuen eSport-Shop. (Um es noch einmal kurz anzumerken: Der Rocket Pass kostet 10 Schlüssel, die ihr euch entweder erhandeln oder für 8,70 Euro kaufen könnt.) Bei diesen beiden Optionen zeigt euch das Spiel bereits bevor ihr euer Geld investiert, was ihr dafür bekommt. Das ist fair. Zwar mögen die Preise im eSport-Shop für einen Gegenstand höher sein als beim Öffnen einer Kiste, dafür bekommt ihr immer genau das, was ihr möchtet.

Richten wir den Blick auf den Faktor Menge, ist der Rocket Pass aber nach wie vor eine unschlagbare Option. Dort bekommt ihr sogar kostenlos zahlreiche neue Gegenstände, mit einem einmaligen Investment von 8,70 Euro aber quasi unendlich – je nachdem, wie viel ihr spielt. Allein in den 70 regulären Stufen des Passes schaltet ihr 70 neue Belohnungen frei. Unter diesen wird fast jeder etwas finden, das ihm gefällt.

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Im Rocket Pass und eSport Shop seht ihr, was ihr für euer Geld bekommt.

Nach den 70 Stufen kommt der Teil, der etwas zufälliger ist. Denn ab Stufe 71 befindet ihr euch in den sogenannten „Pro Tiers“. Dort bekommt ihr für jedes Level einen zufälligen Gegenstand aus den ersten 70 Leveln in einer gefärbten oder besonderen Variante. Wie oft ihr Sondereditionen erhaltet, welche Gegenstände ihr bekommt und welche Farbe diese haben werden, ist dann wieder dem Zufall überlassen.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass der eSport-Shop sich genau zwischen Schlüsseln und Rocket Pass ansiedelt. Ihr wisst, was ihr bekommt (und sogar teils wohin genau das Geld fließt), zahlt aber für einzelne Gegenstände verhältnismäßig viel Geld. Die Kisten, die ihr mit Schlüsseln öffnet, bieten die günstigste Möglichkeit an einzelne Items zu kommen, jedoch wisst ihr nie, was ihr bekommt. Wer viel spielt und Geld investieren möchte, kommt aber nicht am Rocket Pass vorbei.

Preis/Leistung ist dort mit Abstand am besten, wenn es euch um Quantität geht. Um auf die Eingangsfrage zurück zu kommen: Um gezielt Gegenstände zu kaufen und den eSport zu unterstützen, kann man durchaus im eSport-Shop aktiv werden. Ihr wisst was ihr zahlt und was ihr bekommt, die Transparenz ist also definitiv gegeben.

Über Rocket League

Autos und Fußball? Eine Kombination die eigentlich gar nicht schlecht werden kann. Nach diesem Motto hat Entwickler Psyonix einen Titel geschaffen, der das Motto „Easy to learn, hard to master“ zu 100 Prozent verinnerlicht hat. Als Nachfolger des Spiels „Supersonic Acrobatic Rocket-Powered Battle-Cars“ (SARPBC), dem wohl längsten Spieletitel der Welt, hat es Rocket League in die Herzen der eSport Fans geschafft.

Mehr dazu:

Rocket League: Heute startet der eSports Shop

Rocket Pass 3: Diese Items gibt’s zu erspielen

Rocket League: eSports Shop Update und Rocket Pass 3 kommen bald

Battlefield V führt Echtgeld-Währung ein

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Jonas Walter
Jonas Walterhttps://www.gaming-grounds.de/
Jonas 'Syncerus' Walter ist seit 2010 im E-Sport-Journalismus aktiv. Nach Beteiligungen an diversen E-Sport-Projekten im redaktionellen Bereich wie MaseTV, ESC Gaming oder Team Vertex ist Gaming-Grounds.de nun die erste eigene Konzeption. Diese hat die Vision aktuell relevante Themen aus dem Gaming- und E-Sport-Bereich aufzugreifen und für Videospielbegeisterte an einem Ort zu konzentrieren.
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