THE A500 Mini Test: Kleiner Amiga für Retro-Fans

Es hilft nichts, auch wir  Gamer werden älter und die Tage unserer friedlichen Zockerkindheit sind lange gezählt. Was bleibt, sind unter anderem Erinnerungen an die glorreichen Spiele von damals. Je nach eigenem Alter ist es gar nicht so unwahrscheinlich, dass der geneigte Leser damals ebenfalls mit einem Amiga in die Welt der Videospiele eingestiegen ist. Umso erfreulicher, dass der Hersteller Retro Games seinen Reigen an alten Retro-Maschinen nach dem C64 Mini, dem THEC64 und dem THEVIC20 nun um eine weitere Mini-Konsole erweitert hat: Der THE A500 Mini ist der Nachbau einer der wohl beliebtesten Spielekisten der 80er-Jahre. Als einer der meist verkauften Geräte aus dem Hause Commodore hängte der kleine Heimcomputer sogar den legendären Atari ST ab und war in etlichen Wohnzimmern und vor allem Kinderzimmern anzutreffen.

Auch wenn er aus lizenztechnischen Gründen nicht den Namen „Amiga“ tragen darf, der A500 Mini ist ein täuschend echter Nachbau des Originals, nur halt in klein. Die stilecht im künstlich angegilbten Gehäuse verpackte Hardware emuliert die Spiele aus der damaligen Zeit. Die Tastatur ist zwar nur Zierde und ohne Funktion, dafür kommt das Gerät mit einem eigenen Controller, der ein wenig an das damalige Amiga CD32 Pendant erinnert und natürlich mit einer kantigen Maus. Letztere allerdings modernisiert und mit Laser statt Bällchen. Wer mehr braucht, der kann kompatible Geräte an einen der USB-Slots anschließen. Insgesamt gibt es dafür drei Anschlüsse. Zusätzliche Mäuse und Controller sind auch einzeln beim Hersteller erhältlich, nicht alle Peripherie von Drittherstellern funktioniert aber ohne Probleme. Glücklicherweise lassen sie die Tasten umbelegen, so könnt ihr die für euch passenden Einstellungen finden.

the a500 mini
Der The A500 Mini ist wirklich ein kleines Schmuckstück.

Die Stromversorgung läuft über einen USB-C-Anschluss, ein Netzteil liegt der Packung allerdings nicht bei. Das 720p 50Hz oder 60Hz Bild gelangt einfach via HDMI-Kabel auf Fernseher oder Monitor. Vorinstalliert sind 25 Spiele aus der damaligen Zeit. Hier sind ein paar Blüten zu finden und ein Schwung Füllmaterial. Nach einer so langen Zeit scheint es mit den Lizenzen auch gar nicht so einfach zu sein, so findet ihr zwar glorreiche Titel wie Another World, Worms, Simon the Sorcerer, Paradroid oder The Chaos Engine, einige wichtige andere Vertreter hätten die damalige Amiga-Zeit allerdings ebenfalls gut repräsentiert. Es fehlen beispielsweise Titel wie Turrican, Xenon 2 Megablast, R-Type oder auch das beliebte Cannon Fodder. Hier sind die Geschmäcker allerdings verschieden und letztlich wird jeder seine eigenen Lieblinge gehabt haben. Am PC habe ich damals beispielsweise Stunt Car Racer, F-16 und Battle Chess geliebt – diese Titel sind zum Glück ja mit dabei.

THE A500 Mini Spiele

the a500 mini games
Auf diese Amiga-Spiele könnt ihr euch freuen.

Diese Amiga-Spiele sind enthalten:

  • Alien Breed 3D
  • Alien Breed: Special Edition 92
  • Another World
  • Arcade Pool
  • ATR: All Terrain Racing
  • Battle Chess
  • Cadaver
  • California Games
  • Dragon’s Breath
  • F-16 Combat Pilot
  • Kick Off 2
  • Paradroid 90
  • Pinball Dreams
  • Project-X: Special Edition 93
  • Qwak
  • Simon the Sorcerer
  • Speedball 2: Brutal Deluxe
  • Stunt Car Racer
  • Super Cars II
  • The Chaos Engine
  • The Lost Patrol
  • The Sentinel
  • Titus the Fox
  • Worms: The Director’s Cut
  • Zool: Ninja Of The ”Nth” Dimension

Eigene Spiele installieren: Weitere Spiele können prinzipiell über einen USB-Stick nachgerüstet werden. Hersteller Retro Games stellt bereits mit Citadel einen ersten zusätzlichen Titel zur Verfügung, weitere Titel folgen unter Umständen noch. Da es sich ja um einen Emulator handelt, der im Gerät werkelt, kann man theoretisch auch weitere Software-Abbilder einspeisen – diese sollte man allerdings im Original besitzen, wenn man sich nicht strafbar machen will. Dies geschieht dann über das bekannte Amiga-Tool WHDLoad. (Eine Anleitung hierzu gibt es direkt bei Retro Games.)

Alle Spiele werden über ein Karussell-Menü auf dem Bildschirm angezeigt – so kennt man es bereits von anderen Mini-Konsolen. In der Übersicht werden auch noch ein paar zusätzliche Informationen zu den Spielen angezeigt, was den Museums-Charme noch etwas unterstützt. Die Games sind natürlich unterschiedlich gut gealtert und man muss schon eine Vorliebe für Retro-Titel haben, um der einfachen Software heute noch etwas abgewinnen zu können. So klickt man sich schnell durch die meisten Titel. Habt ihr euch aber doch an einem Spiel festgebissen, dann werdet ihr euch über die Komfortfunktionen der Konsole freuen, ihr könnt die Spiele beispielsweise jederzeit speichern und pausieren.

Das beigelegte Gamepad ist nett, aber sicherlich keine echte Konkurrenz zum damals gern benutzten Competition Pro Joystick. Das D-Pad fühlt sich etwas sehr schwammig an und auch wenn die Emulation einwandfrei läuft, alte Highscores wird man damit vermutlich nicht knacken. Auch können die drei USB-Slots schnell etwas knapp werden, wenn man noch zusätzlich Software einspeisen und vielleicht noch einen zusätzlichen Controller für das gemeinsame Spielen anschließen möchte.

The A500 Mini Detailbilder:

Fazit

Alles in allem ist Retro Games aber mit dem The A500 eine schöne Mini-Konsole gelungen, mit der ihr euch an alte Zeiten erinnern könnt. Auch in der Vitrine macht sich das schön designte Gerät gut und verbraucht zudem auch nicht so viel Platz wie das Original. Ob sich für den kleinen Flashback die abgerufenen 120 bis 130 Euro lohnen, das muss wohl jeder Retro-Fan selbst entscheiden. Uns hat diese kleine Reise in die Vergangenheit auf jeden Fall viel Freude bereitet.

Pro und Kontra:

Pro
schönes Replikat im Mini-Format
Controller + Maus enthalten
gutes Menü mit zusätzlichen Infos
Kontra
manche Spiele hätten noch gefehlt
Controller etwas schwammig

Hier könnt ihr den A500 Mini kaufen:


Weitere Retro News:

https://www.gaming-grounds.de/retro-gaming/

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Alexander Panknin
Alexander Pankninhttps://www.gaming-grounds.de/
1985 geboren. Mit Doom, Quake und SNES aufgewachsen. War selbst in der Indiegames-Szene aktiv und schreibt nun auf gaming-grounds.de über seine große Leidenschaft: Videospiele.
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