Feelbelt Series One: Haptischer Feedback-Gürtel macht Ton spürbar

Wir leben in großartigen Zeiten voller innovativer neuer Technik. Medien werden immer intensiver und immersiver. Ein gutes Beispiel dafür ist der jüngste Vormarsch der VR-Technik, der in den letzten Jahren ein ganz neues Erlebnis geschaffen hat mit Produkten, wie der Oculus Quest 2. Es geht darum, Bild und Ton noch mehr spürbar zu machen: Die aktuelle PS5 setzt auf die neuen DualSense-Controller, auch auf dem Smartphone-Markt arbeitet man seit Jahren daran, Bildschirme mit haptischen Eigenschaften zu entwickeln.

Heute wollen wir ein neues Gerät vorstellen, welches unsere Sinne ebenfalls intensiv stimulieren möchte: den Feelbelt. Dabei handelt es sich um einen Gürtel, der Ton spürbar macht. Dafür werden die Schwingungen von Geräuschen und Musik auf den Körper übertragen. Ein spannendes Konzept, welches nicht nur beim Konsum von Filmen und Musik, sondern auch beim Gaming ein komplett neues Feeling verspricht.

Feelbelt Series One

Der Audio-Gürtel Feelbelt Series One wurde von dem 2019 gegründeten Start-Up „Feelbelt“ aus Potsdam entworfen und startete ursprünglich von April bis Juni 2020 als Kickstarter-Kampagne und erreichte dabei 300 % des Crowdfunding-Ziels, später folgte eine weiterführende Indiegogo-Kampagne. Mittlerweile ist das Gerät serienreif und verspricht eine neue Dimension des Sounderlebens. Der Feelbelt ist als Gürtel aufgebaut und wird um die Hüfte gelegt, idealerweise auf dünner Kleidung. Er besteht aus neun Segmenten aus Hartplastik, die mit Scharnieren zusammenhängen und einem elastischen Zugband mit Magnetverschluss.

In den Segmenten befinden sich 10 Impulsgeber, die dafür sorgen, dass die Tonschwingungen auf den Körper übertragen werden. Das mittlere Segment ist etwas größer und bildet die Steuereinheit mit 2 Impulseinheiten, jeweils links und rechts folgen 4 weitere kleinere Segmente. Man kann sich diese Impulsgeber als kleine Lautsprecher vorstellen, die statt einer klassischen Membran, Gummiaufsätze haben, die dann auf dem Körper aufliegen.

Die Steuereinheit ist mit einem 4-Wege-Wippschalter, einer LED-Anzeige und zwei Audio-Buchsen ausgestattet, ein Audio-Eingang und -Ausgang. Mit dem Schalter lässt sich die Lautstärke des Ausgangs regeln und die Intensität der Impulse einstellen. An der Unterseite des Gehäuses befindet sich ein USB-C Stromanschluss zum Aufladen, da der Feelbelt durch einen verbauten Akku mit Strom versorgt wird.

Neue Technologie: Haptic Feedback 2.0

Das Konzept Schallwellen auf den Körper zu übertragen ist zugegebenermaßen nicht ganz neu. Verschiedene Vibrations-Westen und Bass Shaker gab es bereits in der Vergangenheit am Markt, letztere finden zum Beispiel im Bereich des Sim Racings Verwendung. Der Feelbelt geht allerdings durch seine 10 Impulsgeber einen Schritt weiter. Während bisherige Lösungen hauptsächlich den Bass übertragen und spürbar gemacht haben, deckt der Feelbelt ein wesentlich höheres Frequenzspektrum ab und verteilt die Schwingungen an verschiedene Stellen des Körpers. Der Bauch ist mit enorm vielen Nerven durchzogen, der menschliche Körper ist hier also sehr feinfühlig. Die differenzierten Schwingungen sorgen so also für ein besonders intensives Gefühl.

Anders als ein normaler Lautsprecher kann der Feelbelt auch sehr tiefe Frequenzen übertragen. Ein gesundes (junges Gehör) kann theoretisch circa in einem Frequenzbereich von 20 bis 20000 Hz hören. Ein Bereich, der nur in der Theorie von Lautsprechern übertragen werden kann, die den Schall an die Luft weitergeben – die Übertragung ist sehr stark von verschiedenen physikalischen Faktoren abhängig (Raumakustik und Dimension der Boxen). Der Feelbelt hingegen verspricht auch subsonische Schwingungen unter 20 Hz übertragen zu können, angegeben ist ein Spektrum sogar von 1 Hz bis 20 kHz – das ist ziemlich tief. In diesem Bereich nehmen wir Schwingungen nur mit unserem Körper wahr – hier setzt der Feelbelt an und macht diese Frequenzen spürbar.

Der Feelbelt soll dabei allerdings nicht die Audiowiedergabe ersetzen, er ergänzt die Wiedergabe durch ein intensives haptisches Gefühl. Dazu ist der Gürtel mit Bluetooth und den Audio-Buchsen ausgestattet. Hierüber kann quasi jede Audioquelle mittels eines handelsüblichen 3,5 mm Stereo Klinkensteckers eingespeist und dann an einen Kopfhörer weitergegeben werden. Optional gelangt das Audiosignal via Bluetooth in den Feelbelt.

Bluetooth kommt auch für die optionale App-Steuerung zum Einsatz. Eine entsprechende Feelbelt Smartphone-App kann mit dem Gürtel gekoppelt werden. Diese ist erhältlich für Android- und iOS-Geräte. Lautstärke und Intensität lassen sich dann auch bequem digital in der App steuern, außerdem stehen mehrere wählbare Szenarien zur Verfügung: Music, Gaming und Bass. Diese optimieren den Frequenzgang passend zum Verwendungszweck. Mit der Einstellung Bass wirkt der Feelbelt beispielsweise eher wie ein zusätzlicher Subwoofer.

Wie bereits erwähnt, funktioniert der Feelbelt mit den meisten üblichen Audioquellen, das heißt es werden sowohl PC, Mac, PlayStation 4/5, Nintendo Switch, Xbox One / Series X | S als auch Smartphone und Co. unterstützt.

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Intensiveres Spielgefühl

Während der Feelbelt sowohl bei der Wiedergabe von Musik und Filmen eine zusätzliche Dimension an Gefühlen ermöglichen kann, ist der Einsatz natürlich besonders fürs Gaming interessant. Durch die Übertragung der Geräusche auf den Körper wird das Geschehen im Spiel spürbar. Dies sorgt nicht nur für ein stimmungsvolles Erlebnis, wenn grollende Bässe in der Magengrube für eine unheilvolle Atmosphäre sorgen oder Explosionen im wahrsten Sinne des Wortes durch Mark und Bein gehen, Spieler können durch das haptische Feedback auch taktisch profitieren. Statt einer rein visuellen Anzeige können Treffer über den Körper wahrgenommen werden. Dies könnte auch kompetitives Gaming bereichern und für ein direkteres Spielgefühl sorgen.

Ein besonderes Highlight ist natürlich die Immersion in virtuellen Welten. Gepaart mit der aktuellen VR-Technik lassen sich so Spielerfahrungen in einer völlig neuen Dimension erfahren. Das Feedback findet nun nicht mehr nur audiovisuell statt, der Feelbelt stimuliert auch unseren Tastsinn und sorgt so für ein heftiges Mittendrin-Gefühl.

Fördert Barrierefreiheit

Die Funktion des Feelbelts hat aber noch ein anderes Einsatzgebiet. So können auch gehörlose oder schwerhörige Menschen von der Technologie profitieren. Feelbelt Geschäftsführer und Co-Founder Benjamin Heese erklärte in einer Pressemitteilung:

„Neben dem Entertainment Faktor schaffen wir speziell für Menschen mit Höreinschränkungen und für taube Menschen einen Zugang zum Immersions-Erlebnis, da erstmals alle Frequenzen des Inhalts spürbar werden. Somit können sie auch die emotionale Situation in Gaming, Film und Musik unterscheiden, was für uns Normal-Hörende selbstverständlich ist.“

Auch wenn der Feelbelt hauptsächlich als Entertainment-Gadget entworfen wurde, will das Unternehmen in diesem Bereich weiter forschen. Mit Neuroscience und Healing sind zwei neue Anwendungsbereiche des Feelbelt in der Entwicklung. Darin soll überprüft werden, inwiefern der Feelbelt Hirnfrequenzen stimuliert und ob die Hirnaktivitäten gesteigert und unterbewusste Emotionen bei der Benutzung aktiviert werden. Dies werde aktuell in einer groß angelegten Studie eines neurowissenschaftlichen Instituts in Deutschland untersucht. Die ersten Probanden-Ergebnisse haben wohl bereits interessante Prognose geliefert.

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Feelbelt kaufen

feelbelt packung
Den Feelbelt gibt es in verschiedenen Größen.

Der Feelbelt wird in Deutschland hergestellt und weltweit versandt. Er ist in zwei verschiedenen Größen erhältlich, abhängig vom Taillenumfang:

  • Size 1 – 72 bis 110 cm
  • Size 2 – 110 bis 150 cm

Zum Lieferumfang gehört:

  • der Feelbelt Series One Gürtel
  • 3.5 mm Audiokabel
  • USB-C Ladekabel
  • Bedienungsanleitung
  • Laptop Webcam-Sticker

Die Kosten belaufen sich auf 349 Euro, aktuell gibt es den Feelbelt Series One zum Einführungspreis von 299 Euro. Das Angebot ist allerdings zeitlich begrenzt.

Hier Feelbelt kaufen

 

 

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Alexander Panknin
Alexander Pankninhttps://www.gaming-grounds.de/
1985 geboren. Mit Doom, Quake und SNES aufgewachsen. War selbst in der Indiegames-Szene aktiv und schreibt nun auf gaming-grounds.de über seine große Leidenschaft: Videospiele.
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