Eines der großen Streaming-Themen des vergangenen Jahres war der noch immer unaufgeklärte und äußerst mysteriöse permanente Ausschluss von Dr Disrespect auf seiner bisherigen Plattform der Wahl – Twitch.tv. Hatte er vor stolzen elf Jahren noch auf YouTube angefangen, wechselte er für viele Jahr im Anschluss zu Twitch.
Dort schien er äußerst glücklich, zufrieden und selbstverständlich unglaublich erfolgreich zu sein. Er gehörte zu den internationalen Superstars, zu den Top-5 der Plattform. Seinen mittlerweile äußerst ausgestalteten Charakter als „Der Doc“ oder „Dr Disrespect“ nutzte der mit echtem Namen Herschel ‚Guy‘ Beahm IV heißende Content-Creator dazu, die Zuschauer zu polarisieren.
Viele lieben ihn für seine besonders selbstbewusste und zumeist aufgedrehte und provokative Art, andere können mit der Schauspielerei und den immer wieder auftretenden Skandalen nichts anfangen. Nichts desto trotz erfreute sich der 38-Jährige über Zigtausende Zuschauer, die ihm bei jeder einzelnen Übertragung folgten. Millionen von Followern auf seinen Kanälen erzählen die restlichen Details der beispiellosen Erfolgsgeschichte.
Wofür eigentlich Rache?
Umso härter und unerwarteter kam dann der permanente Ausschluss von der Plattform im Juni 2020. Eine merkwürdige Nachricht auf seinem Handy in seinem letzten Stream, noch merkwürdigeres Verhalten danach und schließlich der spontane Streamabbruch – nur wenige Minuten später war der Channel nicht mehr vorhanden.
Im Anschluss? Stille, Schweigen, das große Rätseln um Ursache, Verbleib, Zukunft und Hintergründe.
Einige der letzten Worte, die der Doc auf Twitch.tv sprach, warfen mehr Fragen als Antworten auf:
„We’ll, … we’ll get through this, champions. Life’s weird right now… we’ll get through this, okay. And uh… fuck.“
Im Anschluss brach der Sturm in den sozialen Medien erst richtig los. Einige meinten mehr zu wissen, sprachen davon, dass der Doc erledigt sei. Andere zogen sich kurzerhand komplett aus der Thematik zurück – sie sei „zu heiß“. Eine offizielle Reaktion blieb lange aus. Einige gingen sogar von einer Verhaftung des Internetstars aus.
Wie sich herausstellte… stellte sich wenig heraus. Eine schwere Straftat schien jedoch nicht hinter dem äußerst mysteriösen Vorgang zu stecken. Denn einige Wochen danach meldete sich Dr Disrespect erstmals wieder per Tweet an seinen „Champions Club“ und beteuerte, dass er selbst nicht wisse und Twitch ihm nicht mitgeteilt habe, wieso der Ausschluss erfolgte.
YouTube Comeback & große Pläne
Nur kurze Zeit später häuften sich die Teaser über ein großes Comeback, welches der Doc im August mit bahnbrechendem Erfolg auf YouTube feierte. In seinem großen Comeback-Stream schauten ihm über eine halbe Million Menschen zu. Zu alldem fing das Schauspieltalent kurz vor der Rückkehr auch noch (äußerst qualitativ!) an zu singen, erstellte eine eigene Map für den 3rd-Person-Shooter Rogue Company und ließ im November 2020 Gerüchte über eine eigene Game-Awards Show aufkommen.
Im Dezember bewarb er sich zuletzt zudem inoffiziell bei Activision, um für den Battle Royale Standalone Ableger von Call of Duty, Warzone, eine Gulag Karte erstellen zu dürfen. Daraus wurde zumindest bislang noch nichts.
Let me design a Gulag map.
Flip phone battery is charged @Activision.
— Dr Disrespect (@DrDisrespect) December 18, 2020
Doch das alles scheint erst der Anfang zu sein. Denn in seinem aktuellen Jahresrückblick-Video, in dem er noch einmal auf viele seiner großen Momente 2020 zurückblickt, zu denen auch eine gemeinsame Zock-Session mit Snoop Dogg gehörte, schwört er zudem Rache. Rache für die scheinbar undurchsichtige Handlung seitens Twitch ihm gegenüber. Dies sagt er zwar nicht wörtlich, doch ist bei der soeben erzählten Hintergrundgeschichte nahezu die logische Folge.
Wem auch immer der Doc etwas zurückzahlen möchte, er wird dies in Form von weiteren erfolgreichen Projekten umsetzen. Oder dies zumindest versuchen. Bei seinem bisherigen Händchen haben wir aber kaum Zweifel daran, dass auch die weiteren Dinge zu (zunächst virtuellem) Gold werden, die er in die Hand nimmt.
Wir werden euch definitiv über die weitere Reise des nun auf YouTube Zurückgekehrten auf dem Laufenden halten und die spannenden Geschichten erzählen.
2020 | One Step Back, Two Steps Forward.
Im Jahresrückblick des Docs zu 2020 könnt ihr sowohl den Wunsch nach Rache als auch die Highlights 2020 selbst im Video Revue passieren lassen.